Gerade noch vor Beginn der Schonfrist nach § 39 Abs. 5 BNatSchG, wonach die FĂ€llung von BĂ€umen in der Zeit vom 1. MĂ€rz bis zum 30. September aus GrĂŒnden des Vogelschutzes grundsĂ€tzlich nicht erlaubt ist, wurden die KleingĂ€rten im Kleineschholz eingeebnet. Diese groĂe Kleingartenanlage soll einem Neubaugebiet weichen. Ebenfalls dem Erdboden gleichgemacht wurden die GĂ€rten vor dem Rathaus im StĂŒhlinger. Kurioserweise sollen dort keine Wohnungen gebaut werden, die KleingĂ€rten mussten einer geplanten Parkanlage weichen.
KleingĂ€rten sind gerade im Hinblick auf den Klimawandel in den StĂ€dten wichtig als grĂŒne Lunge. Zudem wirken sie als Temperatursenke, in immer heiĂer werdenden Sommer ein alles andere als unwichtiger Aspekt. Nicht zuletzt dienen sie als Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten. Zur Erinnerung: Das Artensterben nimmt auch in Deutschland dramatische AusmaĂe an. In den letzten 25 Jahren hat die Biomasse an Insekten um mehr als 70 % abgenommen. Da hilft es auch nicht viel, dass die Stadt ein aufwĂ€ndiges und teures Programm zur Umsiedlung der Mauereidechsen umgesetzt hat. Kleineschholz war ein intaktes Refugium voller BiodiversitĂ€t. Viele Arten werden ihren Lebensraum verlieren.
SchlieĂlich sind KleingĂ€rten auch BegegnungsstĂ€tte. FĂŒr viele Gartenbesitzer waren die KleingĂ€rten Erholungs- und RĂŒckzugsort, viele wurden um ihre Erinnerungen gebracht.
Die damalige Fraktion Freiburg Lebenswert/FĂŒr Freiburg hat bei Beschlussfassung im Mai 2016 als einzige Gruppierung im Gemeinderat gegen die Bebauung und damit fĂŒr den Erhalt der KleingĂ€rten gestimmt. Alle anderen Gruppierungen, auch die GrĂŒnen, haben sich fĂŒr die Bebauung und die damit verbundene Naturzerstörung ausgesprochen. Insofern verwundert es nicht, dass in der Green City immer mehr GrĂŒnflĂ€chen verschwinden.
Siehe auch den Beitrag von Freiburg Lebenswert vom 19.5.2016: GÀrten verbessern die LebensqualitÀt
Fotos: K. U. MĂŒller