Als Ende Februar 2023 an der Abrissbaustelle Colmarer Straße/Kreuzstraße massive Baumfällungen vorgenommen wurden, haben sich Anwohner an Freiburg Lebenswert gewandt, die bestürzt und fassungslos dieses Massaker mitansehen mußten. Gefällt wurde auch eine stattliche Zeder, welche den Bauarbeiten eigentlich gar nicht im Wege stand.
Bedauerlich genug ist bereits der Abriss dieser intakten Gebäude. Nicht nur, dass die sozialen Folgen für die Anwohner unzumutbar sind, weil viele sich den Wohnraum künftig nicht mehr werden leisten können, auch die Auswirkungen auf den Klimawandel sind in hohem Maße negativ. Offenbar hat es sich immer noch nicht herumgesprochen, dass der Bausektor für 40 % der globalen CO2-Emissionen verantwortlich ist und dazu noch der Löwenanteil am gesamten Abfallaufkommen, nämlich ca. 52%, auf das Konto der Bau- und Abbruchabfälle geht
Artensterben, Starkregen und immer heißere Sommer sollten eigentlich dazu führen, dass alle erdenklichen Anstrengungen unternommen werden, um Bäume und Grünflächen zu erhalten. Bekanntlich sind Bäume Sauerstofflieferanten, Schattenspender, Brutplätze und Lebensraum für diverse Tierarten. Städte heizen sich durch ein Mehr an Asphalt und Beton im Sommer stärker auf, weswegen gerade dort alles getan werden müsste, wenigstens ein solches Szenario wie aktuell im Stühlinger zu vermeiden, wenn man schon vom Bauen nicht lassen kann. Da hilft es auch nicht, wenn irgendwo außerhalb Ausgleichsflächen geschaffen werden.
Nach § 39 Abs. 5 BNatSchG ist die Fällung von Bäumen in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September aus Gründen des Vogelschutzes grundsätzlich nicht erlaubt. Vor genau einem Jahr hat Freiburg Lebenswert eine Pressemitteilung zum Thema veröffentlicht. Damals ging es um die Baumfällungen an der Eschholzstraße. Leider steht zu befürchten, dass wir in einem Jahr wieder mit diesem Thema aufschlagen müssen. Ein Umdenken wäre sinnvoller.
Die Bilder sind, soweit nicht anders gekennzeichnet, von einer Anwohnerin aus dem Stühlinger. Vielen Dank dafür!