Kaum fĂ€llt das Herbstlaub, fangen sie wieder an zu lĂ€rmen: LaubblĂ€ser und -sauger. Die GerĂ€te sind einigermaĂen bequem, man muss sich kaum bĂŒcken und bei (fast) trockenen BlĂ€ttern ist die Arbeit in der Tat schneller erledigt als mit Rechen und Besen. Das waren dann aber auch die Vorteile. Wie schĂ€dlich diese GerĂ€te tatsĂ€chlich sind, dĂŒrfte Vielen nicht bewusst sein.
Nicht zu unterschÀtzen sind die gesundheitlichen Gefahren. GerÀte mit Benzinmotoren gelten als besonders leistungsstark, leider aber auch als besonders gesundheitsschÀdigend. Diese GerÀte haben keinen Katalysator, der Anwender atmet also direkt die schÀdlichen Abgase ein. Doch das ist nicht alles: Durch LaubblÀser werden nicht nur Feinstaub, Partikel von Mikroplastik z. B. durch Reifenabrieb, sondern auch Keime, Sporen oder Teile von Hundekot aufgewirbelt und vom Anwender eingeatmet. Alles Bestandteile, die am Boden besser aufgehoben sind als in der Lunge.
Und dann ist da noch der LĂ€rm. So emittieren diese GerĂ€te lt. BUND Bayern um die 100 Dezibel, was ungefĂ€hr der LautstĂ€rke eines Presslufthammers entspricht. Ab 85 Dezibel kann es bereits zu HörschĂ€den kommen. FĂŒr den Benutzer selbst besteht demnach eine unmittelbare Gefahr, fĂŒr Anwohner eine hohe BelĂ€stigung. Da verwundert es nicht, dass diese als besonders laut eingestuften GerĂ€te nach § 7 der 32. Verordnung zur DurchfĂŒhrung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (GerĂ€te- und MaschinenlĂ€rmschutzverordnung – 32. BImSchV) in Wohngebieten nur an Werktagen zwischen 9 Uhr und 13 Uhr sowie zwischen 15 und 17 Uhr eingesetzt werden dĂŒrfen. Zwar gibt es inzwischen akkubetriebene GerĂ€te mit Elektromotor, die etwas leiser sind und etwas lĂ€nger betrieben werden können. Solche GerĂ€te sind jedoch selten, da sie sehr teuer und auch nicht so leistungsstark sind.
Doch auch die Natur erleidet erheblichen Schaden durch die GerĂ€te. Kleintiere wie z. B. Insekten, WĂŒrmer, Eidechsen, MĂ€use, oder auch Igel werden in den Laubsaugern regelrecht geschreddert. Von den LaubblĂ€sern werden Kleintiere mit Luftgeschwindigkeiten bis zu 220 km/h wegblasen, was oft deren sicheren Tod bedeutet. Dann ist eine Laubschicht fĂŒr viele Tiere Lebensraum, der gerade im Winter Schutz vor KĂ€lte und Fressfeinden bietet. Auch ernĂ€hren sich die eben genannten Tiere von den BlĂ€ttern und allem, was sich darunter verbirgt. Wer also Laubsauger oder -blĂ€ser einsetzt, zerstört die Nahrungsgrundlage unzĂ€hliger Tiere zu einem denkbar ungĂŒnstigen Zeitpunkt vor der Winterruhe. Das globale und auch das lokale Artensterben hat enorme AusmaĂe angenommen. Wir alle sollten unseren Beitrag fĂŒr einen pfleglichen Umgang mit der Natur leisten.
Laub ist zudem wertvoll fĂŒr die Natur, weil im FrĂŒhjahr wertvoller Humusboden daraus entsteht. Zudem wirken die BlĂ€tter im Winter als Frostschutz. Auf Beeten kann daher ruhig eine Laubschicht liegenbleiben. Sicher, auf der StraĂe sollte so manches Laub aus SicherheitsgrĂŒnden entfernt werden. Im eigenen Garten sollte lediglich der Rasen vom Laub freigehalten werden, um die Zufuhr von Licht und Sauerstoff zu gewĂ€hrleisten. Ordnungssinn âzwingtâ leider viele Gartenbesitzer dazu, das Laub restlos zu entfernen. Besser, man greift zum Rechen und verteilt das Laub unter Hecken, Gehölzen und BĂ€umen. So bleibt der NĂ€hrstoffkreislauf gewahrt. Wer die Möglichkeit hat, das Laub zu Haufen aufzurechen – umso besser. Igel, KĂ€fer oder Schmetterlingslarven finden darin im Winter Unterschlupf.
Wer mit der Anschaffung eines LaubblÀsers oder -saugers liebÀugelt, sollte auch bedenken, dass die GerÀte sehr teuer sind und die meiste Zeit des Jahres ungenutzt Platz brauchen.
Fazit: Der Nutzen von LaubblÀsern oder -saugern steht in keinem VerhÀltnis zu dem Schaden, der von diesen GerÀten ausgeht. Besser Rechen und Besen benutzen. Der körperliche Mehraufwand darf getrost als gesunde Bewegungseinheit verbucht werden.