Ökologisch hochsensibles Gebiet soll Bebauung zum Opfer fallen – Appell von BUND an OB und Gemeinderat
Zwölf Jahre nach Beginn der Planungen soll die Bebauung der Höhe Gestalt annehmen. 300 Wohnungen und eine Kita sollen auf dem Gelände entstehen. Die Vorberatung fand am 6.3.2024 im Bauausschuss statt, der Gemeinderat soll die Bebauung am 19.3.2024 beschließen.
Der Bürgerverein Zähringen zeigte sich erfreut über den Fortgang der Planungen. Freiburg benötige dringend weitere Wohnungen und neben der Höhe gebe es in Zähringen kaum Möglichkeiten, so der Vorsitzende des Bürgervereins Zähringen Bernd Beßler.
Doch wie so häufig das Problem in Freiburg: Ökologisch wertvolles Gebiet soll einer Bebauung zum Opfer fallen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Zähringer Höhe im gesamten Stadtgebiet in Sachen Natur- und Artenschutz eine der wertvollsten Flächen überhaupt ist. Gartenrotschwanz, Wendehals, Grauspecht, Kleinspecht, Neuntöter und noch viele Vogelarten mehr finden sich auf der Zähringer Höhe ebenso wie etliche Fledermausarten sowie einzigartige, landesweit vom Aussterben bedrohte Käferarten.
Die Stadt sollte sich vielleicht an ihr 2019 verabschiedetes Klima- und Artenschutzmanifest erinnern. Darin wird auf einen noch nie dagewesenen Verlust von biologischer Vielfalt seit Auftreten des Menschen verwiesen, weshalb der Klima- und Artenschutz künftig „allerhöchste Priorität“ erhalten soll. Bebauungen wie im Obergrün, Kleineschholz und nun an der Zähringer Höhe stehen dem allerdings diametral entgegen.
Freiburg Lebenswert hat immer wieder darauf hingewiesen, dass Klimawandel und Artensterben untrennbar miteinander verbunden sind und hat sich daher bei geplanten Bebauungen in ökologisch sensiblen Gebieten als einzige Gruppierung im Gemeinderat immer für den Naturschutz ausgesprochen. Auch die Ortsgruppe Freiburg des BUND hat nun an OB und Gemeinderat appelliert, diesen „zerstörerischen Bebauungsplan zu überdenken und zu stoppen“. Freiburg Lebenswert schließt sich diesem Appell an.
Übrigens: Auch wir sind an einer Lösung von Wohnraumproblemen interessiert. Doch muss sich die Frage stellen, ob bei derart reger Bautätigkeit in der Stadt noch unbedingt die Höhe bebaut werden muss. Und wenn der Stadtteil Zähringen seinen Beitrag leisten möchte, sei auf Zähringen Nord verwiesen, wo gegen eine Bebauung nichts einzuwenden ist.
