Die drei StadtrĂ€te Walter Krögner (SPD), Ernst Lavori (SPD), Gerlinde Schrempp (FL) haben an OberbĂŒrgermeister Dieter Salomon einen Brief geschrieben, in dem sie sich auf einen Artikel in der Badischen Zeitung (BZ) vom 02.09.2017 mit der âVergrĂ€mung am Wolfsbuck weckt Argwohn von RĂ€tenâ beziehen. Sie wenden sich gegen verfĂ€lschende Aussagen und respektlose Unterstellungen von BaubĂŒrgermeister Martin Haag, die dieser gegenĂŒber der BZ geĂ€uĂert hat. Gerne möchten wir den Brief hier im Wortlaut dokumentieren und wiedergeben:
Sehr geehrter Herr OberbĂŒrgermeister,
der og. Artikel in der heutigen BZ veranlasst uns zu diesem Schreiben. Wir betrachten unsere Arbeit als StadtrĂ€te in erster Linie unter dem Aspekt der kollegialen Zusammenarbeit, die vor allem den Fokus auf Transparenz in der Vorgehensweise sowohl von Verwaltung wie auch StadtrĂ€ten legt. Wir weisen daher die Formulierungen von Herrn BĂŒrgermeister Haag entschieden zurĂŒck, die âStadtrĂ€te sollen genauer recherchieren und die Drucksachen fĂŒr den Gemeinderat lesenâ.
ZunÀchst stellen wir fest, dass es eine Respektlosigkeit ist, in der Zeitung solche Unterstellung auszusprechen, denn wir lesen sehr genau die Drucksachen und sehen uns als StadtrÀte in der Pflicht, dann Fragen zu stellen, wenn Ungereimtheiten auftreten.
- Beim angesprochenen Gemeinderatsbeschluss standen den RĂ€ten keine PrimĂ€rgutachten den Umweltschutz betreffend zur VerfĂŒgung.
- Es wurde bei der Beschlussfassung lediglich âZusagen der Naturschutzbehörden prognostisch in Aussicht gestelltâ, die aber nur Eidechsen und Vögel, jedoch nicht Wildbienen und anderen Insekten betrafen.
- Genehmigungen fĂŒr VergrĂ€mungsmaĂnahmen bei den betroffenen Tierarten â Eidechsen, Wildbienen, Heuschrecken u.a. â obliegen unseres Wissens nicht der âUnteren Naturschutzbehördeâ sondern erfordern die Genehmigung durch die âMittlere bzw. Höhere Naturschutzbehördeâ. Wir haben ausdrĂŒcklich danach gefragt, ob diese Genehmigungen erfolgt seien. Vor allem ist der Zeitpunkt, in dem diese VergrĂ€mungsmaĂnahmen erfolgt sind, ausdrĂŒcklich per Gesetz verboten. Dies wurde von anderen Behörden ausdrĂŒcklich bestĂ€tigt.
- Ausnahmegenehmigungen können erteilt werden, wenn âGefahr im Verzugâ ist. Das mĂŒsste aber erst einmal festgestellt werden. Wir sehen keine Gefahr im Verzug.
Herr BĂŒrgermeister Haag sagt in dem Artikel aus, dass âHĂ€ckselmaterial und Folienâ die Umgebung fĂŒr die betroffenen Tierarten unattraktiv machen sollen. Das ist eine absolut verfĂ€lschende Aussage, denn der Boden wurde bis zu einer Tiefe von 20 cm gehĂ€ckselt, danach mehrfach gewalzt. Das ist keine VergrĂ€mung sondern eine Zerstörung von Fauna und Flora.
Sehr geehrter Herr OberbĂŒrgermeister, sogar Herr MinisterprĂ€sident Kretschmann sorgt sich um die Tier- und Pflanzenwelt im Land. Er sprach vor allem das Bienensterben, den RĂŒckgang der Insekten an. Wir StadtrĂ€te wurden von BĂŒrgermeister Haag in unzulĂ€ssiger Weise diskreditiert, obwohl wir genau das tun, was unsere Aufgabe ist, nĂ€mlich nachzufragen. Das ist Recherche!
Wir erbitten zeitnah Ihre Antwort.
Mit freundlichen GrĂŒĂen
gez: Walter Krögner, Ernst Lavori, Gerlinde Schrempp
Siehe den Artikel in der BZ: http://www.badische-zeitung.de/freiburg/fuer-vorbereitende-arbeiten-muessen-mehrere-tierarten-vergraemt-werden–141318358.html
Siehe auch: https://freiburg-lebenswert.de/verbotene-massnahmen-der-stadtverwaltung-am-wolfsbuck/
