Trotz Förderung kaum sozialer Wohnungsbau

Innenhof eines der Gebüdekomplexe im Klinikviertel die abgerissen und durch teure Neubauten ersetzt worden sind (Foto: N. Armbruster)

Sozialer Wohnungsbau ist zwar massiv gefördert, wird aber kaum gebaut.  SPIEGEL ONLINE beschreibt in einem Beitrag, dass bezahlbarer Wohnraum in Deutschland knapp ist und dass in vielen Großstädten echte Wohnungsnot herrscht. Aber warum entstehen kaum neue Sozialwohnungen trotz zahlreicher Förderprogramme? In dem Beitrag  lesen wir dazu einige unbequeme Wahrheiten. So zum Beispiel:

„Öffentliche Wohnungsbaugesellschaften gibt es in Deutschland kaum noch, seitdem viele Kommunen während der Privatisierungseuphorie in den Neunzigerjahren ihre Liegenschaften verkauften. Und die unzähligen Förderprogramme für sozialen Wohnungsbau verpuffen offenbar weitgehend wirkungslos. (…) Der öffentlich geförderte soziale Wohnungsbau ist für Unternehmen eher unattraktiv – wegen der Mietpreisbindung, der angeblich problematischen Mietklientel oder zu langer Laufzeiten der Förderprogramme. Das wichtigste Argument aber ist die geringere Rendite. Das größte Problem ist demnach die Förderung an sich. (…) Eine Lösung scheint nicht in Sicht: Die Zahl der Sozialwohnungen sinkt bundesweit immer schneller, allein von 2010 bis 2016 schrumpfte die Zahl von fast 1,7 Millionen auf nur noch knapp 1,3 Millionen. Und von 2020 an wird den Bundesländern noch mehr Geld fehlen: Dann stoppt der Bund nämlich seine jährlichen Überweisungen für die soziale Wohnraumförderung – von mehr als einer Milliarde Euro.“

Siehe: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/mieten-in-deutschland-warum-fehlt-es-an-sozialwohnungen-a-1141001.html

Schon seit Langem weist Freiburg Lebenswert (FL) auf diese Problematik hin. Seit ihrem Bestehen plädieren wir dafür, die „Freiburger Stadtbau“ (FSB) neu auszurichten, finanziell besser auszustatten und vom Zwang der Gewinnmaximierung zu befreien. Durch ihre Baupolitik, die den Abrisses von vorhandenem, bezahlbaren Altbau forciert und dessen Ersatz durch hochpreisigen, nur für Investoren lukrativen Neubau fördert,  ist die Stadt selbst für die Vernichtung bezahlbaren Wohnraums mitverantwortlich. Sie treibt die Preise dadurch in immer schwindelerregendere Höhen.

Siehe im Programm von FL:  Wohnungspolitik

FL ist gegen den Abriss von günstigem Wohnraum in Altbauten zugunsten teuererer Neubauten! (Foto: K. Langosch)