Subventionen, die den Klimazielen widersprechen

Ein schon am 29.2. in der Badischen Zeitung (BZ) erschienenes Interview mit dem Nachhaltigkeitsexperten Kai Niebert von der Universität Zürich ist zu Unrecht kaum beachtet worden. Wir möchten hier noch einmal drauf aufmerksam machen und das Interview zur Lektüre empfehlen. Es beschäftigt sich mit Zukunftsfragen in Bezug auf eine möglicherweise notwendige Verkehrswende, mit denen wir uns auch bei FL beschäftigen.

Einer der Kerne des Interviews ist der folgende Aspekt:

„Der deutsche Staat gibt schon heute jährlich 28 Milliarden Euro an Subventionen aus, die den Umwelt- und Klimazielen widersprechen und sozial fragwürdig sind. Dazu gehören Steuervergünstigungen für Flüge, Pendlerpauschale, Dienstwagenprivileg oder Dieselsubventionen. Der gesamte öffentliche Verkehr in Deutschland kostet hingegen nur zwölf Milliarden Euro. Rund sechs Milliarden Euro im Jahr steuern die Nutzer bei, die andere Hälfte trägt die öffentliche Hand. Würde man die Dieselsubventionen und die Pendlerpauschale abschaffen, hätte man zwölf Milliarden Euro im Jahr zur Verfügung. Nimmt man sechs davon, könnte man den öffentlichen Verkehr kostenlos gestalten. Weitere sechs Milliarden wären für Investitionen übrig“.

Niebert hält in dem BZ-Interview grundsätzlich auch einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr in Deutschland für möglich. Luxemburg hat dies gerade realisiert, was auch Anlass für das Interview der BZ mit dem Nachhaltigkeitsexperten war. Dies müsste aber, so Niebert, „zusätzliche Investitionen in Elektrobusse, neue Gleise, mehr Züge und Trams“ zur Folge haben, was angesichts der derzeit existierenden Investitionsstaus schwierig würde.

Siehe das ganze Interview in der BZ unter: https://www.badische-zeitung.de/nachhaltigkeitsexperte-haelt-kostenlosen-nahverkehr-in-deutschland-fuer-moeglich–183279246.html