Spielwiese und/oder Hundewiese?

Betritt man von der Karlstraße kommend die Grünfläche am sogenannten „Kepler-Park“, befindet sich rechts ein Spielplatz und links, so musste ich mich nach einer entsprechenden Anfrage an die Stadt belehren lassen, eine Hundewiese. Allerdings ist diese Aufteilung nicht erkennbar. Denn die Wiese bietet sich geradezu für Ballspiele der Kinder an. Zudem ist neben ihr eine Hügellandschaft angelegt, offensichtlich als Geschicklichkeitsparcours gedacht für Kinder mit ihren Rollern oder Fahrrädern. Und um die Wiese herum verteilt stehen Sitzbänke. Alles Hinweise, die schließen lassen, dass dieser Bereich zum Spielplatz gehört. Man muss auch die Sinnhaftigkeit hinterfragen, eine Hundewiese direkt neben einem Spielplatz anzulegen, nur durch einen Weg getrennt. Wenn schon beides nebeneinander, dann hätte es sich doch angeboten, für die Hunde einen Teilbereich des Geländes durch eine Hecke abzutrennen, mit eigenem Zugang von der Karlstraße. So sind Konflikte zwischen Eltern und Hundehaltern eine zwangsläufige Folge. Oder ist eine gemeinsame Wiese für Kinder und Hunde eine der städtischerseits propagierten Mehrfachnutzungen des knappen öffentlichen Raums?

Als Hundewiese hätte sich übrigens die ehemalige Wiese des Rennwegdreiecks angeboten. Aber die fiel ja dem in der Stadt grassierenden Wahn, jedes Stück Grün zuzubauen, zum Opfer.

Unser Beitrag im Amtsblatt vom 16.9.2023 (Seite 3). Autor: Dr. Wolf-Dieter Winkler