Zu den Bäderpreisen (Drucksache G-23/188) hat Stadtrat Dr. Wolf-Dieter Winkler (FL) am 26. September 2023 im Freiburger Gemeinderat folgende Rede gehalten:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren!
Nach sechs Jahren Preisstabilität bei den Bäderpreisen ist eine Erhöhung angesichts der erheblich gestiegenen Betriebs- und Personalkosten leider unumgänglich. Allerdings sind die Erhöhungen bei dem regulären Erwachsenenticket um 33% und vor allem bei dem ermäßigten Ticket um 50% schon happig. Noch gravierender ist der Preissprung bei der regulären Saisonkarte um 67% und bei der ermäßigten Saisonkarte um 80%. Dennoch sehe ich im Großen und Ganzen die Notwendigkeit dieser Preissprünge und kann die Argumentation seitens der Regio Bäder-Geschäftsführer weitgehend nachvollziehen.
Allerdings unterstütze ich den Antrag von JUPI, für die ermäßigten Tickets, die ja insbesondere für Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 17 Jahren und für Menschen in Ausbildung gedacht sind, nur den zeitlich ersten Preissprung von 3 auf 4 € zu vollziehen, was immer noch eine Erhöhung um 33% bedeutet. Auch unterstütze ich die Forderungen von ESFA nach einem Feierabendtarif, um den Berufstätigen nach ihrem Arbeitstag die Möglichkeit zu eröffnen, noch einige Bahnen schwimmen zu können, ohne den vollen Preis für die relativ kurze Zeitspanne bis zur Badschließung entrichten zu müssen. Das würde erwartbar auch die Auslastung der Bäder in den eher besucherschwachen Abendstunden erhöhen. Ebenso unterstütze ich den Wunsch von ESFA, Menschen mit Behinderung bereits ab einem Behinderungsgrad von 50% statt ab 80% in den Genuss eines verbilligten Tickets kommen zu lassen. Auch dem interfraktionellen Antrag von Grünen, SPD und JUPI kann ich einiges abgewinnen, z.B. den kostenfreien Eintritt für Kinder bis 6 Jahre. Aber nicht alles dort, was dort gefordert wird, kann ich unterstützen und werde mich daher bei der Abstimmung zu diesem Antrag enthalten.
Nachvollziehen kann ich die Einwände von Ortschaftsräten aus Lehen und Hochdorf, dass bei den extrem kurzen Öffnungszeiten dieser beiden Bäder von 2 Stunden, 6 Euro völlig überzogen sind. Hier sollte man überlegen, ob man nicht analog zum Feierabendticket ein Kurzzeitticket für diese Bäder einführt, solange man nicht in der Lage ist, längere Öffnungszeiten anzubieten.