Nein zur B 31 West

Freiburg Lebenswert (FL) schließt sich den Gegnern der B31 West vollumfänglich an und plädiert für eine Null-Variante plus. Diese beinhaltet die Ablehnung der B31 West-Trasse. Als „plus“ werden aber Verbesserungen angeboten, wie z. B. ein teilweiser Ausbau der alten B31, eine kleine Umfahrung Ihringens durch den Ausbau weitgehend schon vorhandener Straßen  oder der Ersatz der zeitfressenden Ampelanlagen bei der Autobahnausfahrt Hausen durch leistungsfähige Kreisel.

Zunächst als Hintergrundinformation: Die ursprüngliche B31 kommt vom Bodensee und führt durchs Dreisamtal bis zur Stadtmitte Freiburgs. Ab da verläuft sie parallel zur B3 bis St. Georgen und ab St. Georgen bis zum Zubringer Freiburg-Süd wieder als B31. Ihr Verlauf ist dann über die A5 bis Hausen, von wo aus sie wieder bis Breisach als B31 firmiert. Mit dem Bau des Zubringer Mitte wurde eine neue B31 a geschaffen, die inzwischen bis Gottenheim verlängert wurde und dort in einem Brückentorso endet. Diese B31 a soll nun als B31 West von Gottenheim bis Breisach mit einer neuen Trasse versehen werden.

An dieser Brücke endet die B31 a (Foto: K. U. Müller).

Damit würden zwei parallele Bundestraßen mit dem Namen B31 von Freiburg nach Breisach führen. Freiburg Lebenswert hält dies angesichts der bereits vorhandenen B31-Führung über die A5 für einen Schildbürgerstreich, zumal mit der neuen Trasse kaum Zeitgewinn verbunden wäre.

Dazu FL-Stadtrat Wolf-Dieter Winkler: „Diese neue Trasse ist für die Region völlig unnötig, würde aber große landwirtschaftliche Flächen vernichten und Naturräume zwischen dem Tuniberg und dem Kaiserstuhl zerschneiden. So würde beispielsweise das Naherholungsgebiet mit dem Gottenheimer Riedweiher massiv beeinträchtigt.“

Der Klimawandel mit spürbaren Folgen wie Dürren und Waldbrände auf der einen und Hochwasserzerstörungen auf der anderen Seite, der ungezügelte Flächenverbrauch, der Naturräume zerstört und das Artensterben befeuert, fordert ein Umdenken in eine zukunftsgewandte Verkehrspolitik. So versucht der Freiburger Gemeinderat unter Einsatz enormer finanzieller Mittel das Auto zugunsten des öffentlichen Nahverkehrs und des Fahrrades zurückzudrängen. All diese Anstrengungen sollen nun durch den Bau einer neuen Straßentrasse konterkariert werden.

Die Frage, wie viele neue Fernstraßen nicht nur die Region, sondern ganz Deutschland noch braucht, ist schnell beantwortet: Keine. FL lehnt daher den Bau dieser Straße ab und fordert die Verantwortlichen auf, von einer solch antiquierten Verkehrspolitik Abstand zu nehmen und Lösungen zu finden, die einer Verkehrswende nicht entgegenstehen. Dabei sei an den Satz von Daniel Goeudevert, einem ehemaligen Vorstandsmitglied des Volkswagen-Konzerns, erinnert: „Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten.“