Zum Thema Nachbesserungen am „Platz der Alten Synagoge“ ( TOP 6 , G-19/240) hat unser Stadtrat Dr. Wolf-Dieter Winkler (FL) im Freiburger Gemeinderat am 12. 11. 2019 folgende Rede gehalten:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren!
Es wird höchste Zeit, dass die gefühlt unendliche Geschichte mit dem Synagogenbrunnen endlich zu einem versöhnlichen Abschluss kommt, den alle mittragen können, sowohl die jüdischen Gemeinden als auch die Freiburger Stadtgesellschaft. Es ist allerdings ärgerlich, dass wir nun im Nachhinein die planerischen Unzulänglichkeiten mit teuren Nachinvestitionen ausbügeln sollen. Genau das erzürnt viele Freiburger Bürger zu Recht.
Es ist uns unverständlich, dass den Planern des Platzes nicht in den Sinn kommen konnte, dass einem Brunnen, den man aufgrund seiner niedrigen Umfassungsmauer und seiner geringen Wassertiefe leicht betreten kann, genau das passiert: Dass er nämlich als Planschbecken zweckentfremdet wird. Üblich ist, dass man Brunnen, Denkmäler usw., die vor unbefugtem Betreten geschützt werden sollen, beispielsweise mit einer umlaufenden Blumenrabatte umgibt. Warum das hier nicht gemacht wurde, ist uns schleierhaft. Auf die Umfassung einer solchen Rabatte hätte man dann auch mehrere Bronzebänder mit dem achtsprachigen „Erinnere Dich“ aufbringen können. Auch jetzt wäre es für eine solche Lösung noch nicht zu spät.
Und es könnte durchaus sein, dass eine solche bessere Lösung preisgünstiger zu haben ist als ein durchgängig umlaufendes Zonierungsband. Insbesondere dessen geplante nächtliche Beleuchtung, deren Installation allein 70 T€ kosten soll, stößt bei vielen Freiburgern auf Unverständnis. Nicht nur wegen der hohen Finanzierungskosten, sondern auch, weil eine solche Maßnahme in Zeiten von Klimawandel und von Kritik an Lichtverschmutzung aus der Zeit gefallen scheint, auch wenn der Beitrag der geplanten Beleuchtung zu diesen Problemen verhältnismäßig gering sein mag.
Aber wie die ernüchternde Bilanz des „Freiburger Klima-und Artenschutzmanifests“, das wir in der kommenden Gemeinderatssitzung behandeln werden, zeigt: Wir müssen alle erdenklichen Maßnahmen ergreifen, um die angestrebte Klimaneutralität bis 2050 – oder gar bis 2035, wie es die „Fridays for Future“-Bewegung fordert – auch nur ansatzweise zu erreichen. Da wäre ein Verzicht auf die Beleuchtung durchaus angebracht.
Wir werden der Vorlage zustimmen, aber erwarten zumindest bezüglich des kritischen Punktes Beleuchtung noch Nachbesserungen.