Entgegen der so oft behaupteten Meinung, sinken die Preise durch immer mehr Bauen nicht – im Gegenteil. Folgenden Leserbrief hat dazu unser Mitglied Kristian Raue an die Badische Zeitung (BZ) geschrieben. Er bezieht sich auf den Artikel „Auch Experten haben kein Patentrezept für den dringlichen Bau günstiger Wohnungen“ (BZ vom 10. 12.2015):
„Der Versuch, in Freiburg der enormen Nachfrage nach Wohnraum und dem daraus resultierenden Preisanstieg durch das Verdichten oder Herausquetschen der letzten (meist höchst unattraktiven Flächen) zu begegnen, ist angesichts der Größenordnungen zum Scheitern verurteilt und erinnert an den Kampf gegen die Windmühlen.
Das Ausweisen neuer Wohnbauflächen an den Stadtgrenzen würde nur zu einer Beschleunigung des Problems beitragen. Je mehr eine Stadt wächst und je größer sie wird, desto attraktiver ist sie für viele. Mehr Attraktivität schafft mehr Nachfrage, die Preise werden weiter explodieren, schlicht deshalb, weil die Nachfrage schneller steigt als das Angebot.
Fazit: Mehr bauen führt zu steigenden Preisen, auch wenn viele Amateurökonomen das nicht verstehen und die Baulobbyisten das nicht hören wollen.
Sinnvoller wäre es, das ausufernde Städtewachstum als eine Umwelt- und Sozialsünde zu begreifen und endlich eine nachhaltige Politik zu betreiben, die die Lebensverhältnisse zwischen Nord, Süd, Ost und West bzw. zwischen Stadt und Land bundesweit angleicht, damit in Deutschland nicht gleichzeitig nachverdichtet und zurückgebaut werden muss.“
Kristian Raue, Kirchzarten
Der Leserbrief ist am 21.12.2015 in der BZ erschienen: http://www.badische-zeitung.de/leserbriefe-freiburg/erinnert-an-den-kampf-gegen-die-windmuehlen–115367660.html