Schreckliche Nachrichten erreichten uns aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Tief Bernd brachte Starkregenfälle mit verheerenden Folgen: Mehr als 150 Tote, verwüstete Dörfer, Menschen, die ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben. Seit dieser verheerenden Flutkatastrophe im Juli 2021 ist jedoch bei der öffentlichen Debatte zum Thema Klimawandel, Klimaschutz und Erderwärmung ein deutlicher Wandel spürbar. Das ist kaum verwunderlich, denn der Klimawandel lässt sich im Zusammenhang mit solchen Naturkatastrophen schlichtweg nicht ignorieren. In weiten Teilen der Politik sucht man zwar noch nach Schuldigen und man will die Effizienz des Katastrophenschutzes verbessern, was zwar für sich genommen kein Fehler ist, aber in der heutigen globalen Klimalage die Katastrophe selbst nicht verhindert hätte. Allerdings mehren sich die Stimmen, die ein grundsätzliches Umdenken in unserer noch immer vom Wachstumsmythos geprägten Gesellschaft und Wirtschaft verlangen. Und kaum ein Experte, welcher derzeit nicht auf die zügellose Flächenversiegelung hinweist.
So hat auch der Chefredakteur der Badischen Zeitung in einem Leitartikel am 20.07.2021 daran erinnert, dass mit dem Klimawandel das Risiko solcher Katastrophen wächst und er nennt „keine Bauten mehr in gefährdeten Zonen, weniger versiegelte Flächen“ als „zwei von vielen Streitfragen“ (ebenda).
Freiburg Lebenswert begrüßt diesen Wandel, weil echter und wirksamer Naturschutz schon immer ein zentrales Ziel im politischen Programm war und FL als einzige Gruppierung im Gemeinderat das Bestreben vieler Freiburger Bürger unterstützt hat, das Überschwemmungsgebiet Dietenbach von Bauten freizuhalten. FL stützt sich bei dieser Haltung auf die Expertise von prominenten Fachleuten wie dem Freiburger Hochwasserschutz-Experten Rolf Baiker (siehe BZ-Berichte, u. a. am 19.02.2019). Baiker fasst die Quintessenz seiner wissenschaftlichen Recherchen in die Formel: „Die Aue gehört dem Fluss“.
Freiburg Lebenswert richtet den dringenden Appell an alle Freiburger und insbesondere an die Entscheidungsträger der Freiburger Kommunalpolitik, das Dietenbach-Projekt vor dem Hintergrund der aktuellen Erkenntnisse erneut kritisch zu beleuchten und zugunsten der Sicherheit der Bevölkerung und ihrer Enkelgenerationen zu begraben.
Siehe auch: https://freiburg-lebenswert.de/ueberschwemmungsgebiet-dietenbachgelaende/