Kahlschlagspläne im Mooswald

90 Flächen hat die „Projektgruppe Wohnen“ unter der Leitung von Frau Köhler „identifiziert“, die nach ihrer Meinung „schlecht genutzt werden, nur eine geringe Einwohnerdichte oder zu große Freiflächen aufweisen.“ Als bisherige Nutznießer einer dieser „schlecht genutzten Flächen“ müssen als Erstes nach den Wünschen des Gemeinderates die Kleingärtner im Stühlinger ihre Kleingärten für Wohnbebauung aufgeben. Die Einzigen, die dies ablehnten, waren die vier Stadträte von FL/FF.

Jetzt sind die Bewohner dran, die am nordwestlichen Rand des Stadtteils Mooswald leben. Vor ca. 30 Jahren wurde der Mooswald an dieser Stelle stehen gelassen, um die Bewohner der beiden Stadtteile Mooswald und Landwasser vor Verkehrslärm der Padua-Allee zu schützen. Den Plänen zufolge sollen ca. zehn Hektar Wald abgeholzt werden, um direkt an dieser vielbefahrenen Straße Wohnungen zu bauen. Frau Köhler äußerte dazu, dass sie die Fläche im Mooswald für sehr geeignet halte, eine hohe Wohnbebauung entlang der vierspurigen Straße könne als Lärmschutz dienen: „Der Stadtteil Mooswald würde aufgewertet.“ Nun soll also sozialer Wohnungsbau anstelle des Waldes die Aufgaben des Lärmschutzes übernehmen!

„Gegen die Abholzung von Wald ist jeder, wenn er die Details nicht kennt“, belehrt Frau Köhler die „Mooswälder“ als Reaktion zu den bisher 3.400 gesammelten Unterschriften für den Erhalt des Waldsaumes. Dazu ein Leserbrief an die BZ vom 19.9.16: „Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Gegen die Abholzung des Mooswaldes ist jeder, wenn er die Details kennt! Der Versuch der Projektleiterin, alle Kritiker als Unwissende und dadurch Unmündige abzuwerten, wirkt sehr arrogant und zeigt, was unter Bürgerbeteiligung verstanden wird: Es gibt eben nur die richtige Meinung und Menschen, die leider nicht verstehen wollen!“ Und er endet mit folgender Feststellung: „Übrigens, liebe Frau Köhler, für den Bau von Wohnungen ist auch jeder, wenn er die Details nicht kennt!“

Diese Aussage trifft den Kern einer Veranstaltung von FL/FF, bei der der Autor des Buches „Verbietet das Bauen“ dieses vorstellen wird. Sie findet statt am Mittwoch, dem 28.9.16, um 19 Uhr im Fritz-Hüttinger-Haus, Am Hägle 1 (hinter der „Mooswald Bierstube“), zu der wir herzlich einladen.

Siehe:  Alternativen zur Bauwut

Siehe auch: Breiter Widerstand gegen Baupläne im Mooswald

Der betroffene Mooswald heute
Der betroffene Mooswald heute
Fotomontage des Bürgervereins mit neuer Bebauung im Mooswald
Fotomontage des Bürgervereins mit neuer Bebauung im Mooswald