Gegen Umbenennung des „Platzes der alten Synagoge“

Bei der vom Oberbürgermeister Dieter Salomon befürworteten Frage zur Umbenennung des „Platzes der alten Synagoge“ in „Platz der zerstörten Synagoge“ schließt sich Freiburg Lebenswert (FL) der Stellungnahme der ARGE Freiburger Stadtbild an und lehnt eine Umbenennung ab. Die ARGE Stadtbild hat ihr Votum in einer Presseerklärung vom 06.08.2017 wie folgt begründet:

„Die alte Synagoge steht nicht mehr. Sie ist den Nationalsozialisten zum Opfer gefallen. Auch nach dem Krieg ist in Freiburg vieles zerstört worden. Warum soll jetzt dieser Platz umbenannt werden? Jeder und jedem ist klar, dass die Synagoge zerstört wurde und der Name steht auch dafür. Er verschleiert nichts, jedem ist klar, dass sie nicht mehr ist. Wozu eine Umbenennung – und gegen den Wunsch der Israelitischen Gemeinde? Es gibt für die Stadt genügend Felder, in denen sie Zeitgefühl zeigen kann. Dieses ist ungeeignet.“

Auch die beiden jüdischen Gemeinden hatten eine Umbenennung ausdrücklich abgelehnt. Und auch  die Universität, die Arbeitsgemeinschaft Freiburger Bürgervereine (AFB) sowie im Übrigen auch die Fraktion Freiburg Lebenswert / Für Freiburg (FL/FF) hatten sich schon entsprechend geäußert.

Postkarte der Synagoge von Freiburg, um 1900 (Foto: Unbekannt – www.alt-freiburg.de)

Die Umbenennung würde den Begriff „Synagoge“ als jüdisches Gebetshaus, in fataler Weise für immer mit dem Negativbegriff der „Zerstörung“ in Zusammenhang bringen. Dies wäre genau das falsche Signal und kann nur als unerträglich empfunden werden in einer Zeit, in der Skrupel zu verschwinden drohen und Antisemiten sich in erschreckender Weise wieder ermutigt fühlen, ihre menschenverachtende Gesinnung an die Öffentlichkeit zu tragen.

Gefundene Mauerreste der Synagoge (Fotos: Dr. W. Deppert)