Forderung nach sozialer Erhaltungssatzung in der Wiehre

Schon oft haben wir an dieser Stelle über die rund 300 Wohnungen in der Wiehre berichtet, die die Baugenossenschaft Familienheim modernisieren will. Und noch schlimmer: Eine Häuserzeile in der Quäkerstraße will sie für einen Neubau sogar abreißen. Dagegen gab es von den Bewohnern, die sich in der Bürgerinitiative „Wiehre für alle“ zusammengetan haben, heftigen Protest .

Eine Mehrheit des Gemeinderats (Freiburg Lebenswert/Für Freiburg, FDP, Freie Wähler, Junges Freiburg/Die Partei/Grüne Alternative, SPD und Unabhängige Listen) hatte schon vor einiger Zeit die Stadtverwaltung beauftragt zu prüfen, ob für dieses Gebiet eine soziale Erhaltungssatzung möglich und nötig wäre. Die parteiunabhängige-basisdemokratische Wählerliste Freiburg Lebenswert (FL) unterstützt die Bewohner und die Bürgerinititiative und hat über die Fraktion FL/FF wesentlichen Anteil am Zustandekommen des Antrags im Gemeinderat.

Siehe: https://freiburg-lebenswert.de/erhaltungs-und-gestaltungssatzungen-fl-ff-war-initiator/

„Bei einer sozialen Erhaltungssatzung geht es darum“ – so die BZ in ihrer Berichterstattung – „die Zusammensetzung der Wohnbevölkerung in einem bestimmten Gebiet zu erhalten, also Gentrifizierung einen Riegel vorzuschieben. Wer dann ein Gebäude abreißen oder umbauen wollte, müsste sich das erst genehmigen lassen. Ganz konkret: Sind zum Beispiel Aufzüge in diesem Gebiet nicht üblich, kann der nachträgliche Einbau untersagt werden, weil dies zu einer erheblichen Steigerung der Betriebskosten führen würde.“

Siehe:  http://www.badische-zeitung.de/bekommt-das-quartier-um-die-quaekerstrasse-eine-soziale-erhaltungssatzung

Die Inititaive „Wiehre für alle“ hat die Wohnungspolitik der Baugenossenschaft in den vergangenen rund 10 Jahre im Detail analysiert und kommt in einem Dossier zu dem Schluss: „Die Aufwertungsneigung ist ausgeprägt! Sie wird gekennzeichnet durch eine 33%ige Steigerung der durchschnittlichen Kaltmiete in neun Jahren, den Verlust von 43 Wohnungen im Bestand seit 2007 trotz extremen Bilanzwachstums, den vermehrten Bau von „Edelwohnungen“ (Badische Zeitung, 2011) – oft nach Abriss von bezahlbarem Altbestand – sowie eine gezielte Neumitglieder-Aufnahme im mittleren bis oberen Einkommensbereich.“ Der Gesamtanstig in der gesamten Stadt Freiburg liegt dagegen nur bei durchschnittlich 12 Prozent.

Siehe:  https://www.wiehre-für-alle.de/

Siehe auch:  https://freiburg-lebenswert.de/freude-ueber-empfehlung-des-gestaltungsbeirats-zur-quaekerstrasse/

Die Familienheim-Siedlung in der Quäkerstraße (Bild: 2018 Google Kartendaten, 2018 GeoBasis DE/BKG 2009)