Eine Seuche bricht aus und vieles scheint vergessen: Kriege, Hunger, Gewalt, die Not der FlĂŒchtlinge â auch der Klimawandel. Krisen werden weltweit durch die Pandemie noch dramatischer. Schauen wir nur nicht mehr hin? In einem Interview mit der ZEIT erklĂ€rt die Umweltpsychologin Isabella Uhl-HĂ€dickeder von der Uni Salzburg, warum dieses Coronavirus, das jeden treffen kann, ganz besondere Ăngste weckt und viel gröĂere Bedrohungen in den Hintergrund treten lĂ€sst.
Auf die Frage, warum die Menschen bei einer Bedrohung wie dem Klimawandel ihr Verhalten weniger stark Ă€ndern, als sie es jetzt, bei der Corona-Krise bereit sind, antwortet Uhl-HĂ€dicke: âDer Klimawandel kommt schleichend daher, das macht ihn fĂŒr viele schwerer greifbar. Auch wenn er in seinem AusmaĂ letztlich vermutlich viel bedrohlicher fĂŒr uns alle ist als das Coronavirus, löst er nicht dieselbe Art von PanikgefĂŒhl aus. Viele empfinden vor allem Ohnmacht. Unsere Studien zeigen, dass viele Menschen denken, als Einzelne könnten sie ohnehin nichts bewirken.â
