Die Macht des Geldes

„Versiegelte FlĂ€chen, Bauboom, GewerbeflĂ€chen und Touristenattraktionen bei Umgehung von Umweltschutz, die Macht des Geldes und der Investoren, vollendete Tatsachen schaffen, der Glaube an Aufschwung und ewiges Wachstum, viele Versprechen der Politik, vorschnelle Entscheidungen „zugunsten von ArbeitsplĂ€tzen und Wohnraum“, angeblich immer alternativlos, mangelnde BĂŒrgerbeteiligung, Entscheidungen an den BĂŒrgern vorbei
“. All diese Stichworte enthĂ€lt ein außerordentlich sehenswerter Film aus dem Jahr 1991 (!) ĂŒber die Insel RĂŒgen.

Nach ĂŒber 25 Jahren scheint sich nicht viel geĂ€ndert zu haben – und all die genannten Stichworte erinnern auch sehr an das Freiburg von heute. Aufmerksam wurden wir auf diesen Film ĂŒbrigens durch die „BI Lebenswertes Göhren“, einer BĂŒrgerinitiative auf RĂŒgen (vgl. https://www.facebook.com/BI-Lebenswertes-G%C3%B6hren-638811916269780/).

Schönheit, Denkmal- oder Naturschutz – so mahnt Dieter Wieland, der Autor des Films – ist bei all diesen angeblich so unvermeidlichen SachzwĂ€ngen keine Kategorie die zĂ€hlt. Und er mahnt: „Demokratie macht nur Sinn, wenn wir uns bemerkbar machen.“ Sich gegen diese angeblichen SachzwĂ€nge zu wehren, sie zu hinterfragen und die endgĂŒltige Zerstörung der Landschaft und der StĂ€dte zu verhindern, erfordert aber viel Energie, Unerschrockenheit und Ausdauer, wie der Dialog mit dem RĂŒgener UmweltschĂŒtzer, dem Pastor und CDU-Politiker Frieder Jelen, im Film zeigen.

Es lohnt sich, die Zeit von 45 Minuten zu investieren, um diesen Film von Dieter Wieland zu sehen. Denn er ist ein Musterbeispiel dafĂŒr, wie das große Geld die Politik und die Verwaltung in Geiselhaft nimmt, und Landschaften, Ortschaften, StĂ€dte und DenkmĂ€ler vereinnahmt und zerstört – im Osten, im Westen, in RĂŒgen, in Freiburg und an vielen anderen Orten in Deutschland.

Siehe: https://www.youtube.com/watch?v=wn6V61OambQ&fbclid=IwAR3dPY7fUCCDic3ktNciVY14NkmTvmU5fhRzbbgx9JqbkRyJlC1RMWCzaGs

Bauboom und Landverbrauch halten ungemindert an. Obwohl laut Sudie des Deutschen Instituts fĂŒr Wirtschaftsforschung (DIW) teurer Neubau angesichts der hohren Kosten kaum bezahlbaren Wohnraum ermöglicht.