Vom 3.9. bis 23.10.2020 findet im Architekturmuseum S AM in Basel die vom Verein Countdown 2030 kuratierte Ausstellung: „Die Schweiz – ein Abriss“ statt. Mit dieser Ausstellung soll ein Zeichen gegen die Abrisskultur gesetzt und an ein Umdenken in der Baubranche appelliert werden.
Nicht ohne Grund: Die Erstellung, der Betrieb und der Abriss von Gebäuden verursachen 40 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes. Jede Sekunde werden in der Schweiz über 500 Kilogramm Bauabfälle allein durch Abrisse von Bauten erzeugt, so der Verein auf seiner Internetseite. Gemäß Bundesamt für Umwelt (BAFU) stammen 84 Prozent der Abfälle in der Schweiz aus der Baubranche, knapp 4000 Gebäude werden jedes Jahr abgebrochen, was täglich etwas mehr als zehn Bauten sind.
Probleme aus dem benachbarten Ausland? Nein. Die Probleme sind auf ganz Deutschland übertragbar. Und Freiburg gibt in dieser Hinsicht leider kein gutes Beispiel ab. Freiburg Lebenswert hat immer wieder auf die Probleme von Abriss und Neubau aufmerksam gemacht, sowohl was den CO2-Ausstoß als auch die Auswirkungen auf das Stadtbild betrifft. So geht mit einem Abriss immer ein Stück Stadtgeschichte verloren. Und der Verlust an Stadtgeschichte war in den letzten Jahren in Freiburg beträchtlich. Und wenn ständig der Zusammenhang zwischen Abriss, Neubau und Klimawandel ignoriert wird, können die Klimaziele der Stadt kaum erreicht werden.
Countdown 2030 hat an Parlament und Bundesrat fünf Forderungen gestellt, um „den unhinterfragten Abriss von Gebäuden und die massive Verschwendung von Ressourcen und Energie beim Bauen zu stoppen“:
- Abriss als Ausnahme
- Fertig mit Fehlanreizen
- Mehr Bauen im Bestand
- Klare Ziele für alle Bauten
- Die öffentliche Hand geht voran
Nicht nur in der Schweiz, auch in Deutschland und insbesondere in Freiburg sollte man sich diese Forderungen zu Herzen nehmen.
Ein Besuch der Ausstellung sei dringend empfohlen.
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