Anfrage Okenstraße 21

Die Hiobsbotschaften reißen nicht ab. Der Ärger über den Abriss der Habsburger Straße ist noch nicht verraucht, da steht schon der nächste Abriss und die nächste Vernichtung von Natur und harmonischer Stadtlandschaft an. Diesmal in Herdern in der Okenstraße.

Zur Okenstraße 21 hat Stadtrat Dr. Wolf-Dieter Winkler (FL) am 23.6.2023 folgende Anfrage (nach § 24 Abs. 4 GemO zu Sachthemen außerhalb von Sitzungen) an OB Martin Horn gerichtet:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Anwohner haben mich darüber informiert, dass das Gebäude Okenstraße 21/Ecke Schumannstrasse abgerissen und durch einen überdimensionalen Neubau ersetzt werden soll. Nach den mir vorliegenden Bauplänen sollen die dort vorhandenen Bäume, von denen mindestens drei eine stattliche Größe haben, gefällt und das Grundstück nahezu komplett versiegelt werden. Anstelle der momentan vorhandenen drei Wohneinheiten sollen zehn Wohneinheiten und 15 Stellplätze entstehen. Das geplante Gebäude würde sich in keiner Weise nach Art, Maß, Bauweise und hinsichtlich der überbaubaren Grundstücksflächen in die nähere Umgebung einfügen (§ 34 Abs. 1, BauGB).

Die Planung ruft in Herdern großes Entsetzen hervor. Würde dieses Gebäude genehmigt, wäre weiteren Abrissen und einer Bebauung der Gartenbereiche Tür und Tor geöffnet.

Hierzu meine Fragen:

  1. Was spricht gegen die Erhaltung und eventuelle Erweiterung des vorhandenen Gebäudes, das sich in einem guten Zustand befindet, um damit graue Energie durch Abriss und Neubau einzusparen?
  2. Wurde der Bauantrag bereits genehmigt?
  3. Gibt es für das Gebiet einen Bebauungsplan, der eine solche Massierung ähnlich den Neubauten im Kapellenweg verhindert?
  4. Ist das Verhängen einer Veränderungssperre geplant?
  5. Ist für das „Musikerviertel“, zu dem das Bestandsgebäude gehört, das Erstellen einer Erhaltungs- und Gestaltungssatzung sinnvoll, um solchen Bebauungswünschen von vornherein einen Riegel vorzuschieben?
  6. Inwieweit wird die Freiburger Baumschutzsatzung beachtet? Wo werden die Ersatzpflanzungen sein, da auf dem Grundstück anschließend kaum noch natürliche Fläche vorhanden sein wird?

Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wolf-Dieter Winkler (Stadtrat)

Die Harmonie in dieser schönen Stadtgegend wäre mit dem Neubau unwiederbringlich zerstört
Für die Bäume links auf dem Grundstück wäre kein Platz mehr

Fotos: K. U. Müller