Unterstützung der Initiative Fuß- und Radentscheid

Wir von Freiburg Lebenswert unterstützen die Initiative „Fuß- und Radentscheid Freiburg“, da wir der Meinung sind, dass eine bedürfnisorientierte Verkehrswende und nachhaltige Stadtentwicklung zwingend erforderlich ist, um ein weiteres Ansteigen von klimaschädlichen Treibhausgasen und einen damit einhergehenden weltweiten Temperaturanstieg zu vermeiden.

Neben vielen anderen Städten in ganz Deutschland setzen sich nun auch viele Freiburger für eine dringend notwendige ökologische Verkehrswende in der Stadt ein, um auf eine bislang nicht konsequent durchgeführte Klimafolgenanpassungsstrategie aufmerksam zu machen. Eine ressourcenschonende und klimafreundliche Gesellschaft benötigt eine andere Mobilitätsform als bisher, damit Freiburg ihre Attraktivität als lebenswerteste Stadt mit kurzen Wegen, vielen Grünflächen, gesunder Luft, wohnsitznaher Versorgung und umweltfreundlicher Mobilität nicht verliert.

Der steigende Verkehr und die daraus resultierende Feinstaubemission (fast 60 % der Feinstaubbelastung entsteht aufgrund von Reifen-,  Bremsen- und Straßenabrieb), der CO2-Ausstoß, die Lärmbelastung und Enge aufgrund zu voller Straßen, führen zu Stress und Gesundheitsbeeinträchtigungen und somit zu einer verminderten Lebensqualität in Freiburg.

Die mit der Klimaerwärmung einhergehenden steigenden Temperaturen bewirken in zunehmendem Maße ein Überhitzen unserer Stadt. Durch veränderte Niederschlagsmengen und deren jahreszeitiliche Verschiebung steigt zusätzlich die Wahrscheinlichkeit von Trockenperioden, insbesondere in den Sommermonaten.

Der Klimaschutz ist zu einer Frage des Überlebens geworden! (Foto: Pixabay)

Es verstärken sich stadtklimatische Effekte, die aus einem hohen Bebauungs- bzw. Versiegelungsgrad resultieren. Um die Gesundheit der Stadtbevölkerung zu erhalten, ist es  wichtig, ausreichend Platz für Grün- und Wasserflächen, eine sogenannte „grüne und blaue Infrastruktur“, die zu Abkühlung, direkter Naherholung und sozialen Begegnungen führen, zu erhalten und zu gestalten.

Auf kürzeren Strecken bis zu 10 km bietet das Fahrrad gegenüber dem Pkw und dem ÖPNV zeitliche Vorteile. Eine Untersuchung zeigte, dass Radfahrer im Verhältnis zwar mehr Schadstoffe einatmen als Autofahrer, dass dies aber durch die Vorteile der erhöhten körperlichen Bewegung mehr als ausgeglichen wird und sich in der Summe Gesundheit und Lebenserwartung erhöhen (Pfaffenbichler et al. 2011).

Attraktive Fuß- und Radwege, vorzugsweise abseits von motorisiertem Verkehr, zusammenhängend, lärm- und gefahrenfrei bieten den Anreiz, für alltägliche Wege auf das Auto zu verzichten. Allerdings müssen diese Wege ein Gefühl der Sicherheit vermitteln. So ist beispielsweise soweit möglich auf die Vermeidung von Mischverkehr mit Pkw zu achten, die räumliche Trennung von Fuß- und Radverkehr herzustellen und die Erhöhung der Einsehbarkeit und Verbesserung der Lichtverhältnisse – als Vermeidung von Angstorten – zu fördern.

FL-Stadtteilbegehung mit dem Fahrrad: Hier im Stadtteil Neuburg im August 2019 (Foto: M. Managò)

Dienstleisungsangebote wie Rad-Kurierdienste und Radtaxen -Rikschas, aber auch innovative Ideen wie zum Beispiel der „Lasten-Velo Freiburg e.V.“, der einen kostenlosen innerstädtische Verleih von Lastenrädern anbietet, unterstützen die Reduzierung der Anzahl von Autos in Freiburg. Außerdem übernimmt Verkehrsministerium in BW dank der „Landesinitiative III Marktwachstum Elektromobilität BW“ unter bestimmten Voraussetzungen 30 % der Anschaffungskosten für jedes neue, für den Waren-, Material- oder Personentransport betrieblich genutzte Elektrolastenrad oder einen neuen Elektrolastenanhänger für Fahrräder.

Nachhaltige, im Idealfall grüne Mobilitätsnetze ermöglichen Potenziale für Mensch, Tier und Umwelt, sofern sie in ein verkehrspolitisches Gesamtkonzept eingebunden sind. Ein gut miteinander vernetztes innerstädtisches als auch die Freiburger Umlandgemeinden betreffendes Angebot umweltverträglicher Verkehrsmittel wie ÖPNV, Leihräder und -autos, eine ausreichende Zal an Fahrradabstellmöglichkeiten in der Innenstadt aber auch an Bus- und Straßenbahnhaltestellen und Bahnhöfen, ermöglichen einen weitgehenden Verzicht auf das eigene Kfz. Dies ermöglicht die Umwidmung und den Rückbau überdimensionierter Straßen und sonstige Flächen des motorisierten Verkehrs und kann für eine umweltfreundliche Mobilität und für die Stadbevölkerung als Wohn- und Lebensraum zurückgewonnen werden.

Der Beirag wurde erstellt von Hilke Schröder (1. Vors. von FL)

Siehe auch: https://fr-entscheid.de/

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Fahrräder sind nicht mehr nur romantische Fortbewegungsmittel, sondern nehmen eine immer wichtigere Rolle im Straßenverkehr ein! (Foto: Pixabay)