Zur Klimaschutzoffensive Freiburg (Drucksache G-21/223) hat Stadtrat Dr. Wolf-Dieter Winkler (FL) am 30. November 2021 im Freiburger Gemeinderat folgende Rede gehalten:
Sehr geehrter Herr OberbĂŒrgermeister,
meine sehr geehrte Damen und Herren!
Es war natĂŒrlich klar, dass âGreen Cityâ Freiburg nachziehen muss. Das geht gar nicht, dass der Bund seine KlimaneutralitĂ€t in 2045 und das Land in 2040 erreicht haben will. Wie stehen wir denn jetzt da mit unserer Freiburger KlimaneutralitĂ€t bis 2050. Das dĂŒrfen wir uns nicht gefallen lassen. Also mal kurz nachgedacht! Jawohl, 2038 wĂ€re doch ein passabler Termin!
Meine Damen und Herren, dieser Ăberbietungswettbewerb, wer zuerst seine KlimaneutralitĂ€t erreicht, hat schon etwas Kindisches an sich. Als ob mit den vorgegebenen Zielen auch nur eine einzige Tonne CO2 eingespart wĂ€re. Ziele formulieren ist leicht. Sie umzusetzen ist Schwerstarbeit, bei der das Ziel oftmals nicht annĂ€hernd erreicht wird.
Und es lĂ€sst sich ja leicht – wie in der Ziffer 1 des Beschlussantrags zur Klimaschutzinitiative – an Bund und Land eindringlich appellieren, sie mögen doch ihre Anstrengungen gegen die globale ErderwĂ€rmung mit ihren verheerenden ökologischen und sozialen Folgen verstĂ€rken. Ein Appell, wohlgemerkt von einer Kommune, die von ihrer BĂŒrgerschaft oftmals sarkastisch mit dem Zusatz âGrey Cityâ versehen wird. Denn einer Stadt, die eine Reihe von Baugebieten auf der grĂŒnen Wiese in der Pipeline hat, den bundesweit gröĂten Neubaustadtteil plant und dafĂŒr nebenbei 3.700 BĂ€ume abholzen will, kann man nur empfehlen den Balken im eigenen Auge zu entfernen, bevor man den Splitter in den Augen der anderen beseitigen will, wie es in der Bibel so schön wie ungehobelt formuliert ist.
Aber sei’s drum, hier geht es ja in erster Linie um die Aufstockung eines Zukunftsfonds Klimaschutz auf 120 Mio. ⏠bei einer Laufzeit von sechs Jahren. FĂŒr mich ist jeder Euro, der in Klimaschutz investiert wird, ein guter Euro. Insofern werde ich dieser Vorlage natĂŒrlich zustimmen.
