Pressemitteilung zur Bauflächendiskussion

Logo_Fraktion_FL_FFPressemitteilung vom 20.11.2015 von der Fraktionsgemeinschaft Freiburg Lebenswert/Für Freiburg zur Bauflächendiskussion

Fünf von 90 Flächen, die bebaut werden sollen, wurden vorgestellt und schon diese fünf haben es in sich: Kleingärten, Dreisamauen und Mooswald stehen zur Disposition! Und das Ganze wird beschönigend als Vorgriff auf den Perspektivplan bezeichnet. Was für eine Perspektive soll das sein, Kleingärten und Naherholungsgebiete zu bebauen? Die Perspektive, Freiburg für nachkommende Generationen unlebenswert zu machen? Die Flächen wurden willkürlich und einzig deswegen ausgesucht, weil sie der Stadt gehören. Die verantwortliche Stadtplanerin, Babette Köhler, spricht davon, dass es ihr wichtig sei „Freiräume qualitativ weiter zu entwickeln“. Durch den Bau von Landwasser, des Gewerbegebietes Hochdorf, der Westrandstraße wurden schon große Teile des Mooswaldes in den letzten Jahrzehnten geopfert. Jetzt sollen die Restbestände zwischen den Stadtteilen Mooswald und Landwasser auch noch beseitigt werden? Versteht man das bei der Stadt unter qualitativer Weiterentwicklung von Freiräumen?

Einer der wichtigsten Gründe, warum das Dreisamstadion nicht an seinem jetzigen Standort verbleiben kann, war, dass der Stadionkörper nicht um ein paar Meter nach Norden ausgeweitet werden kann, weil er sonst angeblich im Hochwassergefahrenbereich der Dreisam zu liegen komme. Aber es scheint nun völlig unproblematisch zu sein, ein ganzes Baugebiet auf die Dreisamauen nördlich der Kapplerstraße zu setzen. Ganz abgesehen davon, dass der Luftaustausch durch den „Höllentäler“ zwischen der Stadt und den Schwarzwaldbergen durch die Neubauten erheblich beeinträchtigt würde. Das soll eine qualitative Weiterentwicklung eines enorm frequentierten Naherholungsgebietes mit seinen Spazierwegen und Bolzplatz sein? Wieviele unsinnige Sprechblasen müssen wir Freiburger Bürger uns eigentlich noch gefallen lassen? Der Freiburger Oberbürgermeister fordert Mut von der Politik ein. Was ist daran mutig, den Freiburgern ihre Naherholungsgebiete zu zerstören? Das ist nicht mutig, sondern gefährdet massiv den sozialen Frieden in unserer Stadt!

Die Fraktion FL/FF hat viele neue Baugebiete und Nachverdichtungen bis zur politischen Schmerzgrenze mitgetragen. Und wir sind auch weiterhin bereit, Kompromisse einzugehen und den Bau weiterer Wohnungen mitzutragen. Aber es muss eine städtebauliche Verbesserung, zumindest keine Verschlechterung, mit einhergehen. Das Sanierungsgebiet Haslach-Südost ist beispielsweise ein solches Gebiet, das durch die Sanierung eine massive Aufwertung erfahren wird – trotz der damit verbundenen Nachverdichtung.

Eine Bebauung von Kleingärten, Mooswald und Dreisamauen wird durch uns abgelehnt!