Unter dieser Überschrift ist im Handelsblatt am 19.12.2020 ein interessanter Beitrag zur Situation am Immobilienmarkt erschienen. Städte würden ihre Anziehungskraft verlieren. Zwar sei es trotz der Coronakrise für viele sinnvoll ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen statt zu mieten, doch viele Käufer würden sich umorientieren. Denn: Deutsche Städte seien „überfüllt und überteuert“.
„Alle Experten sind sich einig: Die Coronakrise konnte dem deutschen Wohnimmobilienmarkt bislang nichts anhaben. Weder die Mieten noch die Preise sind eingebrochen. Im Gegenteil: Eigenheime, Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser haben sich in den ersten drei Quartalen 2020 stärker verteuert, als im selben Zeitraum des Vorjahres, zeigt der vdp-Immobilienpreisindex“, so das Handelsblatt.
„Seit der Jahrtausendwende beobachten wir einen Trend zum innerstädtischen Wohnen. Corona macht dagegen die suburbanen Lagen wieder interessanter“, beobachtet etwa Volker Eichener, Universitätsprofessor an der Hochschule Düsseldorf. Das bedeutet, dass die Preise im Umland großer Städte seit 2017 stärker zulegen, als in der Kernstadt. Das zeigt eine gemeinsame Studie der Sparda-Banken und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Corona würde auch zu einem Trend zu größeren Wohnungen führen. Da man durch Home-Office im vergangenen Jahr viel mehr Zeit zu Haus verbracht habe, seien auch Paare und Singles vermehrt auf der Suche nach größeren Wohnungen. Und diese findet man zu bezahlbaren Preisen eher auf dem Lande.
Das Gleiche gilt für Bürokomplexe. Corona wird die Nachfrage nach Büroflächen reduzieren, seit sowohl Arbeitnehmer, als auch die Betriebe die Vorzüge der häuslichen Arbeit im Home-Office und deren technischen Möglichkeiten entdeckt haben. So warnte der Wissenschaftliche Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Sebastian Dullien: „Das Risiko einer Überbewertung steigt – insbesondere in den Ballungsgebieten“.
Und was macht Freiburg? Hartnäckig ignoriert man hier diesen Trend. Die Verwaltung und eine Mehrheit im Gemeinderat fordern weiter mehr Platz für Büroflächen und bauen hartnäckig einen Stadtteil Dietenbach, der so groß wie eine Kleinstadt ausfallen wird.