Innerhalb weniger Tage wurde weltweit gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben durch ein Virus massiv beeinträchtigt. Und man ist sich einig, dass das Leben nach Corona ein anderes sein wird als davor. Aber wie ist es denn beim Klimawandel? Auch das Leben nach dem Erreichen des Kipppunktes in wenigen Jahren, ab dem sich der Klimawandel selbst verstärken und damit unumkehrbar sein wird, wird ein anderes sein als davor. Nur wird sich dieser für Mensch und Natur zu einem immer weiter zunehmenden Höllentrip entwickeln.
So erschreckend die Vorstellung von Millionen Tote durch Corona ist: Beim ungebremsten Klimawandel ist das Überleben der Menschheit an sich bedroht. Gegen das Virus werden einschneidende Maßnahmen ergriffen und Billionen € zur Bekämpfung ausgegeben. Dasselbe konsequente Dagegenhalten würde man sich beim weit gefährlicheren Klimawandel wünschen.
Dass das nicht passiert, liegt wohl an der unterschiedlichen Wahrnehmung im menschlichen Zeithorizont. Bei Corona sind es wenige Wochen, also eine relativ kurze Zeitspanne für uns Menschen, innerhalb derer uns die Auswirkungen erreichten. Beim Klimawandel dagegen waren es einige Jahrzehnte bis man nun die ersten unangenehmen Auswirkungen wahrnimmt.
Diesen Text hat FL-Stadtrat Dr. Wolf-Dieter Winkler für das Amtsblatt der Stadt Freiburg eschrieben, das am 23.04.2020 erschienen ist.