Arroganz anstelle von Argumentation

Anfang MĂ€rz 2017 hatten Wissenschaftler und NaturschutzverbĂ€nde die aktuelle Politik der Stadt Freiburg in Sachen FlĂ€chenverbrauch und sozialem Wohnungsbau in einem offenen Brief kritisiert (siehe: https://freiburg-lebenswert.de/gleichgewicht-statt-weiteres-wachstum). OB Salomon hat diesen Brief als von „
 Unkenntnis der lokalpolitischen Situation und der ökonomischen ZusammenhĂ€nge 
“ abgetan und als unter seinem Niveau befindlich zu den Akten gelegt.

Als Reaktion auf die „als arrogant zu bezeichnende“ Rede von OB Salomon vom 14.3. im Gemeinderat haben sich die Initiatoren um Prof. Dr. Albert Reif (vom Institut fĂŒr Forstwissenschaften, FakultĂ€t fĂŒr Umwelt und NatĂŒrliche Ressourcen der UniversitĂ€t Freiburg) mit einem „offenen Leserbrief“ an die BZ gewandt, aus dem wir hier zitieren möchten:

„Das dabei ausgeblendete Problem ist, dass mit den Versuchen einer lokalen SymptombekĂ€mpfung die ĂŒberregionalen, ja globalen Zukunftsprobleme ignoriert werden. Freiburg wie alle Umlandgemeinden sehen sich als „Reagierende“ und „Opfer“ von SachzwĂ€ngen, die aufgrund der „großen Nachfrage“ zur Ausweisung von stĂ€ndig neuen Siedlungs- und GewerbeflĂ€chen „zwingen“.
Dieser arrogante Umgang mit den Zukunftsproblemen der Menschheit ignoriert leider die implizite Mitwirkung an kommunalpolitischen Entscheidungen von letztlich unverantwortbaren Ergebnissen. Kommunalpolitik in Freiburg wie in fast allen Gemeinden in „Wachstumsregionen“, also insbesondere auch dem „SpeckgĂŒrtel“ um Freiburg herum, ist geprĂ€gt den Kampf um Investoren in Konkurrenz zu den anderen Gemeinden. (…)
Es kann nicht sein, dass das offensichtlich selbstzerstörerische Verhalten der Menschheit als „real-politisch“ beschönigt wird, wĂ€hrend – zugegeben
unbequeme – Problemanalysen und daraus abgeleitete LösungsvorschlĂ€ge, als von „großer Schlichtheit“ abgetan werden.“

Hier das ganze Schreiben als PDF:  FlÀchenverbrauch und soziale Ungerechtigkeit in Freiburg (Leserbrief an BZ)

Luftbild des Dietenbach-GelĂ€nde (Foto: W.-D. Winkler). Hier sollen die letzten landwirtschaftlichen FlĂ€chen Freiburgs ĂŒberbaut werden.