Anfrage zum Thema Lichtverschmutzung

Zum Thema Lichtverschmutzung und Lichtschutzbeauftragte/r haben die beiden Stadträte der Wählervereinigung Freiburg Lebenswert, Gerlinde Schrempp und Dr- Wolf-Dieter Winkler, am 4. September 2019 folgende Anfrage (nach § 24 Abs. 4 GemO zu Sachthemen außerhalb von Sitzungen) an den Oberbürgermeister bzw. die Stadtverwaltung gestellt.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Lichtverschmutzung in unseren Städten nimmt immer mehr zu. In einem Artikel der BZ von heute („Rettet die Nacht“, 3. Seite) werden die dadurch entstehenden Probleme anhand der Stadt Fulda näher beschrieben. Das Kunstlicht in den Städten hat überhandgenommen, viele Lichtquellen werden zu früh angeschaltet und es gibt in vielen Regionen praktisch keine Nacht mehr. Alle Lebewesen der Erde sind an einen Tag-/Nacht-Rhythmus angepasst, der für die Synchronisation und Ordnung des Lebens auf unserem Planeten maßgeblich ist, aber der Mensch hat dies konsequent durcheinandergebracht. Mögliche Folgen für die Gesundheit wie Schlaf-, Herz- und Kreislaufstörungen werden diskutiert. Auch vor dem Hintergrund des Insektensterbens sollte etwas gegen die Lichtverschmutzung unternommen werden, da fliegende, nachtaktive Insekten durch das Licht von Straßenbeleuchtungen in ihrem natürlichen Lebensrhythmus gestört werden.

Die Stadt Fulda hat ein Beleuchtungskonzept entwickelt, um der Lichtverschmutzung entgegen zu wirken und die Nacht zu schützen. Es gäbe drei einfache Möglichkeiten, dies zu erreichen, die jeder Bürger und jede Stadt selbst in die Hand nehmen könne:

Erstens: weniger Lichtstärke.

Zweitens: warmes Licht.

Drittens: Lampen nicht nach oben ausrichten, Strahler herunterklappen. Licht, das in den Himmel strahlt, stört alle Lebewesen und ist reine Geldverschwendung.

Fulda hat, um u.a. diese einfachen Maßnahmen umzusetzen, als erste Stadt in Deutschland eine Lichtschutzbeauftragte eingesetzt.

Das Freiburger Rauthaus in Adventsstimmung (Foto: M. Managò)

Hierzu unsere Fragen:

1.         Wird in Freiburg überprüft, ob Lampen zielgenau und nicht zu früh eingeschaltet werden? 

2.         Wie werden die drei genannten einfachen Möglichkeiten zur Reduktion der Lichtverschmutzung in Freiburg umgesetzt?

3.         Wer ist für die Umsetzung verantwortlich?

4.         Auf unsere Anfrage vom Februar 2018 bezüglich Bewegungsmeldern an Straßenbeleuchtungen wurde geantwortet, dass die Stadt Freiburg i. Br. bei Neuinstallationen konsequent auf die LED-Technik setze. Wird dabei darauf geachtet, dass zum Schutz der Tierwelt, insbesondere der Insekten, warmgelbe LEDs mit einer Lichttemperatur von weniger als 3000 Kelvin verwendet werden?

5.         Wäre es nicht auch in Freiburg notwendig, eine/n Lichtschutzbeauftragte/n einzusetzen?

Wir möchten um eine zeitnahe Beantwortung unserer Fragen bitten.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Wolf-Dieter Winkler (Stadtrat)
Gerlinde Schrempp (Stadträtin)