Vorbild Merdingen

Die Gemeinde Merdingen hat eine Satzung über die Festlegung des Sanierungsgebietes „Ortskern“ bekanntgegeben. Ziel der Sanierung ist u. a. die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum durch die Nutzung leerstehender Gebäude und Erneuerung vorhandener Wohnhäuser. Auf den Erhalt historischer Bausubstanz wird Wert gelegt. Dabei winken den Eigentümern lukrative Fördergelder, das Interesse ist dementsprechend groß.

Von der veranschlagten Fördersumme von rund 5 Mio Euro sind 1,2 Mio Euro für private Fördervorhaben vorgesehen, darin enthalten ist auch ein Zuschlag für den Denkmalschutz. Nach dem Satzungsbeschluss des Gemeinderats können Hauseigentümer nun Förderanträge stellen.

Dieser Merdinger Weg ist aus Sicht von Freiburg Lebenswert zu begrüßen: Die Sanierung bestehender Gebäude ist unter dem Strich günstiger und klimafreundlicher als Abriss und Neubau. Bestehende Gebäude besser nutzen, Leerstand vermeiden und damit die Ortszentren beleben, kommt nicht nur der Natur, sondern auch den Einwohnern zugute.

Beton in Weinbergidylle in Ebringen (Foto: K. U. Müller).

Andere Gemeinden haben hier leider Nachholbedarf: Zum Beispiel Endingen, wo rücksichtslos große bisher landwirtschaftlich genutzte Flächen versiegelt werden. Oder Ebringen, wo nicht minder rücksichtslos in schönster Weinberglandschaft betoniert wurde. Oder auch Freiburg, wo immer wieder – aktuell Metzgergrün – abgerissen statt saniert wird. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.

Die Zukunft stellt neue Anforderungen an den Städtebau. Die Stadt nicht neu bauen, sondern neu denken ist die Devise. In Merdingen wurden dafür die Weichen gestellt.

Intaktes Ortsbild in Merdingen – auch dank Gestaltungssatzung (Foto: K. U. Müller).