1

OB-Kandidat in Oldenburg Daniel Fuhrhop

Als parteiloser Kandidat tritt Daniel Fuhrhop für die Grünen in Oldenburg als Oberbürgermeister an. Sein Leitmotiv lautet „Entspannt nachhaltig“. Der Unternehmer, Autor und Wirtschaftswissenschaftler ist unter anderem Autor des Buches „Verbietet das Bauen“, das uns viele Argumente und konstruktive Alternativen zum „Bauen auf Teufel komm raus“ geboten hat.

So schreibt er auf seiner Homepage: „Manche kritisieren mein erstes Sachbuch „Verbietet das Bauen!“ für dessen radikal übertriebenen Titel. Doch genauso radikal übertrieben ist die Parole „Bauen Bauen Bauen“, die manche Politiker wiederholen: Man sollte Flächenverbrauch vermeiden und nicht um jeden Preis verdichten; zudem verursachen Bau und Betrieb von Gebäuden vierzig Prozent der Treibhausgase. Darum muss man gut überlegen, ob und was man baut.“

Siehe: https://www.daniel-fuhrhop.de/

Als Autor schreibt er über die Klimasünden Zement und Bauschaum, über die Schaffung bezahlbaren Wohnraums in Altbauten, über ökologisches Bauen und vieles mehr. Und er tritt im Wahlkampf für „nachhaltigen Verkehr“ und eine Verkehrswende ein, plädiert für „grüne Flaniermeilen“, das Anpflanzen von Bäumen und kritisiert das ungezügelte, nur vom Profit getriebene Wachstum in den Städten.

All diese Themen entsprechen eins zu eins dem Programm von Freiburg Lebenswert. Und seine Kandidatur als parteiloser Kandidat der Grünen in Oldenburg zeigt, wie weit die Grünen hier in Freiburg von den Zielen anderer grüner Ortsverbände in Deutschland entfernt sind.

Siehe: https://www.verbietet-das-bauen.de/buch/

Vortrag von Daniel Fuhrhop für FL in Freiburg (Bild: Dr. W. Deppert)
Daniel Fuhrhop: „Verbietet das Bauen!“



Keine Beteiligung an der Expo in Dubai

Auf der Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung am kommenden Dienstag (20.10.2020) wird der Punkt „Beteiligung an der Expo in Dubai“ wieder auf der Tagesordnung stehen. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass das Land in Bälde auf die Städte zugehen und sie nach einem entsprechenden Engagement fragen wird. Der Gemeinderat wird zumindest um ein Ja oder Nein gebeten werden.

FL-Stadtrat Dr. Wolf-Dieter Winkler hat auf eine Umfrage der BZ bei allen Fraktionen und Stadträten dazu folgende Stellungnahme gegeben: „Ich habe dazu bereits am 26.3.2019 im Gemeinderats eine Rede gehalten (siehe unten). Da hat sich seither nicht viel geändert. Damit dürfte klar sein, dass FL und ich eine Teilnahme in Dubai strikt ablehnen. Angesichts der finanziellen Querelen um die Teilnahme B-Ws erst recht.“

Siehe hier die Rede von Stadtrat Dr. Winkler im Gemeinderat am 26.3.2019: https://freiburg-lebenswert.de/massloser-irrsinn-statt-nachhaltigkeit/

Der Stadt Freiburg kann man angesichts des Größenwahns an der Expo in Dubai teilnehmen und dort Luxusimmobilien anbieten zu wollen die Lektüre von Friedrich Nietzsche empfehlen, der sagte: „Blas dich nicht auf, sonst bringt dich zum Platzen schon ein kleiner Stich!“

Foto oben: Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Dubai#/media/File:Dubai_skyline_2015.jpg)




Klimagerecht Bauen und Wohnen nach Corona

„Schon jetzt ist absehbar, dass die Politik nach Corona wieder mit dem Dogma des Neubaus plant: man diskutiert erleichterte Kredite und mehr Bauland. Doch Bauen schadet dem Klima; allein die Zementherstellung verursacht acht Prozent der weltweiten Treibhausgase – eine ‚Bauscham‘ ist angemessen. Darum brauchen wir einen klimafreundlichen Neustart der Bau- und Wohnungswirtschaft nach Corona, mit einer ‚UmBauwirtschaft‘ und mit der Vermittlung von Wohnraum in Altbauten.“ Das fordert der Bauexperte und Autor Daniel Fuhrhop.

Und er betont weiter klar
und deutlich: „Neubau schadet nicht nur dem Klima, er nutzt auch nicht wie
erhofft und beseitigt nicht den Wohnungsmangel: Es gibt rechnerisch einen
Bauüberfluss, es werden also mehr Wohnungen gebaut, als für den
Bevölkerungszuwachs nötig wäre. Trotzdem fehlen Wohnungen, unter anderem weil
es niemandem nutzt, wenn Reiche sich eine Zweitwohnung als Investment kaufen.“

Auch der Bund deutscher Architekten (BDA) warnt: „Der Traum vom ewigen Wachstum ist vorbei. Bauen muss vermehrt ohne Neubau auskommen.“

Siehe dazu auch: https://freiburg-lebenswert.de/bda-bauen-muss-vermehrt-ohne-neubau-auskommen/

Wie man klimafreundlich Wohnraum ohne Neubau schaffen kann, zeigt Daniel Fuhrhop in der Neuauflage seinen Buches „Verbietet das Bauen!“ In einer stark erweiterten Liste der „100 Werkzeuge für Wohnraum in Altbauten“ zeigt er zahlreiche alternative Möglichkeiten auf, wie man sinnvoll und vor allem nachhaltig Wohnraum schaffen kann, ohne immer weiter neu zu bauen. Er zeigt, wie wir nach Corona die Bau- und Wohnungswirtschaft klimafreundlich neu gestalten, dabei Stadtviertel beleben, Wohnraum schaffen und dem Klimawandel begegnen können.

Einen Blick ins Buch können Sie hier werfen: https://www.verbietet-das-bauen.de/erweiterte-neuauflage-verbietet-das-bauen-blick-ins-buch/

Direkt bestellen kann man
die Neuauflage hier: https://www.oekom.de/buch/verbietet-das-bauen-9783962381943
oder in Ihrer Buchhandlung vor Ort.




Maßloser Irrsinn statt Nachhaltigkeit

Zum Thema „Beteiligung der FMMI an der Projektgesellschaft Baden-Württemberg Expo 2020 GmbH“ (TOP 7, Drucksache G-19/062) Stadtrat Dr. Wolf-Dieter Winkler (FL) im Gemeinderat am 26. März 2019 für die Fraktion FL/FF folgende Rede gehalten:

Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,

Die
Weltausstellung Expo 2020 in Dubai ist eine Nationenausstellung. Was um alles in
der Welt hat Baden-Württemberg, und erst recht Freiburg, auf einer solchen
Weltausstellung zu suchen? Die USA treten dort als eine Nation auf. Dabei hat
allein der Bundesstaat Kalifornien weit mehr an Zukunftstechnologien zu bieten
als die meisten Nationen. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 2,2 Bio. € liegt
Kalifornien vor Frankreich weltweit an sechster Stelle nach Deutschland, das
mit 3,0 Bio. € an vierter Stelle liegt, und nach Großbritannien an fünfter
Stelle. Trotzdem hat der Staat Kalifornien keine eigene Präsentation auf der
Expo! Aber Baden-Württemberg als deutsches Bundesland meint dort mit seiner
Anwesenheit glänzen zu müssen.

Auf der Expo
präsentieren sich die Unternehmen und Forschungseinrichtungen unter dem Dach
der jeweiligen Länder mit ihren zukunftsrelevanten Entwicklungen. So war die
letzte Expo 2017 in der kasachischen Hauptstadt Astana dem Motto gewidmet:
„Energieversorgung der Zukunft: Maßnahmen für weltweite Nachhaltigkeit“. So
könnte man erwarten, dass sich die Fraunhofer-Gesellschaft, bespielweise mit
dem Freiburger ISE, dem Institut für Solare Energiesysteme, mit Neuheiten auf
einer solchen Ausstellung zeigt. Aber was prädestiniert Freiburg als Stadt?

Freiburg
präsentiert sich zwar gerne als „Green City“. Die meisten Freiburger nennen
Freiburg angesichts der ungebremsten Bauwut aber schon lange sarkastisch nur
noch „Grey City“. Spätestens seit man in Freiburg glaubt 100 ha bestes
Ackerland überbauen zu müssen, statt sich intelligenterer Maßnahmen zu
bedienen, hat unsere Stadt jegliche Glaubwürdigkeit in Sachen Nachhaltigkeit
verspielt. Zig Städte weltweit sind bezüglich Nachhaltigkeit fortschrittlicher
als Freiburg und hätten damit für eine Anwesenheit auf der Expo deutlich mehr
Legitimität.

Und dann
Dubai! Eine Expo in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit dem Thema,
ich übersetze es mal auf Deutsch: „Gedankenaustausch, Zukunft schaffen“ mit den
drei Unterthemen „Chance“, „Fortbewegung“, und „Nachhaltigkeit“. Ausgerechnet
Dubai, der Inbegriff der Maßlosigkeit. Dessen Herrscher unermüdlich nach
Superlativen strebt! Alles nach dem Motto: höher, weiter, größer! Dubai, das
ist vor allem Glitzer und Glamour. Die Stadt ist für Luxusläden und ein
pulsierendes Nachtleben bekannt. Vor dem Burj Khalifa, dem 830 m hohen
Wolkenkratzer, der die aus Wolkenkratzern bestehende Skyline dominiert, zeigen
mitten in der Wüste die Wasserstrahlen und Lichter der Dubai Fontäne eine
Choreografie zu Musik. Vor der Küste wurden künstliche Inseln in Palmenform
aufgeschüttet. Die Stadt könnte als Synonym für Verschwendungssucht herhalten
und in Anlehnung an christliche Mythologien bezüglich Maßlosigkeit könnte man
statt vom Turmbau zu Babel heute vom Bauwahn zu Dubai reden.

Die
Immobilien- und Finanzkrise 2008 hatte die Investoren stark verunsichert und
das Emirat an den Rand einer Pleite gebracht. Erst der Zuschlag für die Expo
2020 hat der Stadt einen weiteren Schub verpasst. Und so reiht sich inzwischen
eine lärmende Baustelle an die andere. Gastarbeiter aus Indien, Pakistan und
Bangladesch schuften in der mörderischen Hitze unter miserablen
Arbeitsbedingungen und nicht wenige von ihnen überleben diese Tortur nicht.
Hauptsache Dubai boomt wieder!

Und nun eine
Expo zu Nachhaltigkeit! Das kann man vor dieser Kulisse wirklich nur als einen
schlechten Scherz auffassen. Für diese Expo wird ein mit 480 ha fünfmal so
großes Ausstellungsgelände wie Dietenbach mitten in die Wüstenregion zwischen
Dubai und Abu Dhabi gesetzt. Schon das ein Projekt, das dem Gedanken der
Nachhaltigkeit puren Hohn spricht. In den Emiraten gibt es nur fünf bis sechs
Regentage pro Jahr. In den Sommermonaten Juni bis August ist die Hitze kaum
auszuhalten. Es herrschen dann Extremtemperaturen über 45 Grad Celsius und eine
hohe Luftfeuchtigkeit. Um diese Hitze überhaupt ertragen zu können, sind die
Gebäude mit energiefressenden Klimaanlagen ausgestattet. Von den erwarteten 25
Mio. Expo-Besuchern werden etwa 17,5 Mio. aus dem Ausland, also alles andere
als nachhaltig, mit dem Flieger anreisen.

Wie die Fußball-WM in Katar soll auch die Expo 2020 einzig und allein den dortigen Herrschern zu Ruhm und Ehre gereichen. Und nicht nur die meisten Nationen machen diesen Irrsinn mit, sondern nun auch das grün regierte Baden-Württemberg. Und wenn es irgendwo auf dieser Welt gilt, sich in Glanz und Gloria zu sonnen, ist Freiburg meist dabei und ganz vorne weg die FWTM. Nein, meine Damen und Herren, die Expo in Dubai an sich und erst recht die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist einfach nur peinlich. Wir von FL/FF werden einer Beteiligung Freiburgs und der FWTM bzw. FMMI an der Expo 2020 nicht zustimmen.

Gigantomanie in der Beton-Wüste Dubai (Foto: Tim Reckmann, für Wikipedia, lizenzfrei verwendbar, siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Dubai#/media/File:Dubai_skyline_2015.jpg)