STADTBILD & BAUKULTUR
Für den Erhalt von Stadtbild und Baukultur
Wir dürfen die Stadtentwicklung nicht allein den Interessen der Bauträger überlassen. Freiburg Lebenswert setzt sich deshalb für eine nachhaltige Bebauung ein, die z.B. durch Denkmal- und Ensemble-Schutz sowie Erhaltungssatzungen dem gewachsenen Stadtbild und den Eigenheiten der Stadtteile gerecht wird.
Wir wenden uns gegen eine rein profitorientierte Stadtentwicklung, die soziale und ökologische Aspekte vernachlässigt und die finanziellen Interessen einzelner Bauträger über die Belange der Bürger stellt. Fragen der Ästhetik und des Baustils sind zwar nicht quantifizierbar, müssen aber in gleicher Weise bei der Beurteilung von Bauvorgaben gelten wie messbare Abstände, Höhen, Klimawerte etc.
Wir plädieren mit allem Nachdruck für gute Architektur, die in unserer Stadt Identifikationspunkte für die Menschen schafft. Wir schließen uns der Forderung namhafter Architekten an, im Städtebau wieder Grundsätze zu entwickeln, die Schönheit und Funktion zusammenbringen. Die Stadt soll den Menschen, die in ihr wohnen, wieder zur Heimat werden.
Viele Experten und Bürger sind sich einig, dass die städtebauliche Entwicklung Freiburgs im Argen liegt. Je höher die Grundstückspreise, desto massiver und dichter werden die Häuser gebaut, desto mehr Grünflächen und Gärten werden unwiederbringlich vernichtet und desto mehr nimmt die Verkehrsbelastung zu.
Anstatt sensibel zu renovieren und zu restaurieren werden Altbauten abgebrochen, um wesentlich größeren Häusern Platz zu machen. Auf der Strecke bleiben so nicht nur die soziale Ausgewogenheit und der Naturschutz, sondern das Stadtbild als Ganzes und die Lebensqualität ihrer Bürger.
Wir fordern deshalb eine allgemeine Qualitätsdebatte über Baukultur in Freiburg, die nicht von der Stadtverwaltung vorgegeben wird, sondern im Respekt vor dem charakteristischen Stadtbild geführt wird, die Belange der Bürger vor Ort ausreichend einbezieht und für Architekturentwürfe entsprechende stilerhaltende Vorgaben erarbeitet.
Für die Alternativ-Lösung in Günterstal
In Bezug auf die in Günterstal geplante Staumauer als Regenrückhaltebecken unterstützt Freiburg Lebenswert den Vorschlag des Ortbeirats Güntertal, statt einer 15 m hohen Staumauer, eine größere Anzahl kleinerer Rückhaltebecken zu bauen, auch wenn dies eine kostspieligere Lösung ist.
Alle Simulationen verdeutlichen, welch verheerende Auswirkungen die Staumauer für das Landschaftsbild haben würde: Ein hoher Wall würde die Sicht in das Bohrertal deutlich einschränken. Autos könnten über den Damm nicht mehr fahren; die Straße zum Schauinsland müsste Richtung Osten an den Waldrand verlegt werden. Dafür müssten auch Bäume gefällt und ein kleines Haus abgerissen werden. Auch die Planungen für den Radweg nach Horben wäre betroffen. Zudem würde die Kaltluftzufuhr durch den Damm stark eingeschränkt. Dies alles spricht für die bereits vorliegende Alternativ-Lösung mehrerer kleinerer Becken im Hinterland.
Ausführliche Abhandlung siehe: Stadtbild und Bauen (PDF)