Die zehn wichtigsten Gründe
gegen den Stadionstandort Wolfswinkel
- Investitionen in Höhe von 117 Millionen für Stadionkörper und Infrastruktur sowie weitere 70+ Millionen an laufenden Finanzierungs-, Verwaltungs- und Instandhaltungskosten in den nächsten 25 Jahren überschreiten jedes vernünftige und verantwortbare Maß einer öffentlichen Unterstützung für einen Profi-Fußballclub. Hinzu kommen nicht abschätzbare finanzielle Risiken aus Baukostenüberschreitung, möglichen Zinssteigerungen, Anwohnerklagen, Naturschutzauflagen und evtl. fehlenden sportlichem Erfolg des SC Freiburg.
- Der Erhalt des Profifußballs in Freiburg gehört nicht zu den drängenden Aufgaben der kommunalen Daseinsvorsorge wie z.B. die Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums, die Renovierung von Verkehrsinfrastruktur und Schulen oder die Förderung sozialer Einrichtungen. Dies gilt insbesondere, da es in Freiburg bereits ein großes, funktionierendes und mit öffentlichen Mitteln finanziertes Bundesligastadion gibt, das laut Lizensierungsrichtlinie des DFL über die für eine Ausnahmegenehmigung notwendige Mindestlänge von 100 Metern verfügt.
- Ein Stadion am Wolfswinkel ist nicht zukunftsfähig. Wie schon heute beim Stadion in der Schwarzwaldstraße wäre im Wolfswinkel eine spätere Erweiterung nicht möglich, weil es schon jetzt hauteng zwischen Universitätsgelände, Deponie und Landebahn eingezwängt ist. Zudem könnte das Stadion am Wolfswinkel schon heute nur durch Ausnahmegenehmigungen beim Lärm- und Naturschutz realisiert werden. Anders als bei der Ausnahmegenehmigung zur Spielfeldlänge ist es aber zweifelhaft, ob die für die neue Ausnahmegenehmigung notwendigen Bedingungen vorliegen.
- Durch den Bau des neuen Stadions für einen reinen Profisportverein wird die Existenz mehrerer in Freiburg einzigartiger Sportvereinen unmöglich gemacht.
- Die nächsten Wohngebiete am geplanten, neuen Stadionstandort liegen zwar weiter entfernt vom Stadion als bei dem jetzigen Standort in der Schwarzwaldstraße. Aber sie liegen nicht weit genug entfernt, so dass im Endeffekt die gleichen Probleme wie beim alten Stadion auftreten werden. Auch hier wird es an vielen Tagen und besonders an Wochenenden zu erheblichen Problemen aufgrund chaotischer Verkehrsverhältnisse, Wildparkerei, gesperrter Zufahrtsstraßen sowie Randale und Sachbeschädigung kommen, Dies führt zu einer Abwertung der Wohngebiete und des Stadtteils. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass – anders als die meisten Bewohner in Littenweiler – sich die Bewohner der Mooswaldsiedlung bei Ihrer Lebensplanung gegen einen Wohnort in der Nähe eines Stadions entschieden haben.
- Anders als von dem renommierten Lärm- und Rechtsgutachtern behauptet, liegt in der Mooswaldsiedlung bisher keine relevante Lärmbelastung vor, die eine Abstufung des Reinen Wohngebiete auf ein Allgemeines Wohngebiet oder gar ein Mischgebiet rechtfertigen würde. Hinzu kommt, dass selbst die hochgestuften Immissionschutzwerte nach Angabe des Lärmgutachters zu bestimmten Spielzeiten um bis zu 7 dB überschritten werden würden. Beide Gutachter irren, wenn Sie behaupten, dass diese gravierende Überschreitung mit §6 der Sportanlagenlärmschutzverordnung genehmigungsrechtlich überwunden werden kann.
- Durch die Planung des Stadions entsteht eine Gemengelage, die zu einer Verschlechterung der Lärmbelastung der jetzigen Bewohner in der Mooswaldsiedlung führt. Dies verstößt gegen das grundlegende Verschlechterungsverbot und gegen das Verbesserungsgebot der Bauleitplanung.
- Die Beliebtheit von Freiburg basiert auf vielen Faktoren. Weder der SC noch das Stadion haben für Freiburg eine „Systemrelevanz„. Und sie dürfen dies auch nicht erhalten, denn es kann nicht sein, dass der städtische Haushalt in Not kommt, wenn der sportliche Erfolg des SC nachlassen sollte und die Stadt einspringen muss, um einen Konkurs des SC Freiburg zu verhindern.
- Der Standort Wolfswinkel sollte aufgrund der dort bestehende Rückzugsgebiete für Dohlen und Lerchen sowie wegen des Erhalts des naturschutzrechtlich geschützten Magerrasens nicht noch intensiver bebaut werden. Entsprechende, eindringliche Stellungnahmen von NABU (Dirk Niethammer) und Naturfreunde Freiburg (Prof. Dr. Dr. Reif) liegen vor.
- Durch den Stadionbau und den dafür notwendigen Versatz der zukünftig geplanten Universitätsbebauung verliert das Flugplatzareal weitgehend seine Funktion als wichtige Frischluftschneise für das Klima in Freiburg und als Kaltluftenstehungsgebiet für die umliegenden Stadtteile. Gutachten, die dies verneinen, basieren auf Klimamodellen, die so mangelhaft sind, dass sie nicht einmal die heutigen klimatischen Verhältnisse wirklichkeitsgetreu nachbilden können.