Rede zur Tuniberg-Schule

Zur Tuniberg-Schule (Drucksache G-22/119, 119.1 und 119.2) hat Stadtrat Dr. Wolf-Dieter Winkler (FL) am 7. März 2023 im Freiburger Gemeinderat folgende Rede gehalten:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
meine sehr geehrte Damen und Herren
!

Die Wahl der künftigen weiterführenden Schulart am Tuniberg ist für uns Stadträte eine schwierige Entscheidung, weil man sich am Tuniberg selbst nicht ganz einig ist, welcher Schulart man den Vorzug geben möchte. Zur Auswahl stehen solitäres Gymnasium, Gemeinschaftsschule und Gymnasium als selbständige Schulen auf einem gemeinsamen Campus, ein Schulverbund von Gemeinschaftsschule und Gymnasium in einer Schule zusammengefasst oder eine Gemeinschaftsschule ohne oder mit gymnasialer Oberstufe.

Die Idee der Gemeinschaftsschule ist, für alle Schüler eines Jahrgangs mit allen ihren unterschiedlichen Leistungsstufen das entsprechende Format zu bieten. Die von der Verwaltung priorisierte Gemeinschaftsschule in Opfingen ermöglicht sogar alle Bildungsabschlüsse, wenn eine gymnasiale Oberstufe integriert ist. Den Abmachungen in den Eingemeindungsverträgen wäre mit einer zusätzlichen gymnasialen Oberstufe aus meiner Sicht Rechnung getragen. Auch der Wunsch nach kurzen Schulwegen wäre damit theoretisch für alle Tuniberger Schüler erfüllt. Denn es ist in der Tat unsinnig, wenn die Schüler in die im Schnitt 10 km entfernten Schulen in der Kernstadt fahren müssen. Zumal mir aus Sicherheitsbedenken nicht ganz wohl bei dem Gedanken ist, dass zumindest ein Teil der Schülerinnen und Schüler mit dem Rad durch den rund 5 km breiten Mooswald fährt. Mir scheint daher eine Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe die am besten geeignete Schulform zu sein.

Und der Bau der Schule muss zeitnah erfolgen. Ein Zeithorizont mit Fertigstellung Ende der 30er Jahre ist inakzeptabel! Keiner der heutigen Tuniberger Grundschüler würde dann am Tuniberg seinen Bildungsabschluss machen können. Planung und Ausführung einer weiterführenden Schule am Tuniberg sollte daher eigentlich zwingend Vorrang haben vor einer Schule in Dietenbach. Die Tuniberger Schüler, die diese Schule besuchen könnten, sind alle bereits vorhanden. In Dietenbach lebt dagegen bisher kein einziger Schüler. Sie existieren bisher nur auf dem Papier. Und ob sie jemals real existieren werden, ist angesichts der finanziellen Unwägbarkeiten und der ökologischen und klimatologischen negativen Auswirkungen von Dietenbach mehr als fraglich.

Einziger schwerwiegender Wermutstropfen ist, dass für den Bau der Schule wieder einmal landwirtschaftliche Flächen herhalten müssen. Insgesamt ist der Erwerb von zehn Grundstücken mit einer Größe von bis zu 28.000 m² vorgesehen, die wieder mal für die Lebensmittelversorgung der Region wegfielen.

Dennoch werde ich der Vorlage zustimmen – für den Bau einer Gemeinschaftsschule, aber mit gymnasialer Oberstufe!