Rede zum Energiekonzept Dietenbach

Zum Energiekonzept Dietenbach (Drucksache G-21/093) hat Stadtrat Dr. Wolf-Dieter Winkler (FL) am 27. Juli 2021 im Freiburger Gemeinderat folgende Rede gehalten:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren!

Geplant ist für den neuen Stadtteil Dietenbach ein heißes Nahwärmenetz, gespeist von einer Energiezentrale. Ein solches Konzept ist meines Erachtens aus zwei wesentlichen Gründen nicht zukunftsfähig. Zum Einen können mit einem heißen Nahwärmenetz die Gebäude im Sommer nicht gekühlt werden, was bei den zu erwartenden steigenden Temperaturen im Sommer durchaus bedenkenswert wäre. Zum Zweiten bringt eine Energiezentrale die künftigen Bewohner Dietenbachs in eine finanzielle und energetische Abhängigkeit vom Wärmelieferanten, der die Zentrale betreibt. Beides spricht für ein modular aufgebautes kaltes Nahwärmenetz, das Schritt für Schritt mit den Bauabschnitten erweitert und an die jeweils wachsenden Bedarfe angepasst werden kann. Begünstigt würde ein kaltes Wärmenetz noch zusätzlich, wenn man die Wärmebedarfe der Häuser durch das Vorschreiben besserer Energieeffizienzhaus-Standards als EFH 55 noch weiter senken würde.

Aus diesem Grund halte ich es für zwingend notwendig, dass die jetzt vorgesehene Variante 4 nochmals von mindestens einem, besser zwei weiteren Ingenieurbüros kritisch überprüft wird. Da diese nur bereits vorhandene Daten nochmals unabhängig neu bewerten müssten, wäre die Zeitverzögerung nicht allzu groß. Aber mir wäre wesentlich wohler, wenn wir unsere Entscheidung für ein so umfassendes Bauvorhaben eines ganzen Stadtteils nicht nur auf den Empfehlungen eines einzelnen Ingenieurbüros gründen würden. Ich beantrage daher die Absetzung dieses Tagesordnungspunktes.