Plädoyer für geplantes NS-Dokumentations- und Informationszentrum

Zum Thema Rotteckhaus/ehemaliges Verkehrsamt (Beschlussvorlage Drucksache G-19/237) und hat unsere Stadträtin Gerlinde Schrempp (FL) am 10. Dezember 2019 im Freiburger Gemeinderat folgende Rede, mit einem Plädoyer für das geplante NS-Dokumentations- und Informationszentrum, gehalten:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
meine Damen und Herren,

alle in der letzten Legislaturperiode im Gemeinderat vertretenen Fraktionen haben den Oberbürgermeister aufgefordert, ein Konzept zur Einrichtung eines Dokumentations- und Informationszentrum über den Nationalsozialismus in Freiburg zu erarbeiten. Im Juli 2018 hat der Gemeinderat dann einstimmig beschlossen, sowohl Organisationsform, als auch eine detaillierte Ausstellungskonzeption und Einrichtungsplanung für ein NS-Doku- und Informationszentrum zu erarbeiten. Ebenso war gewünscht, eine geeignete Immobilie in Freiburgs Innenstadt zu finden.

„Ein klares Statement gegen Antisemitismus und rechtsgerichtete, antidemokratische Bewegungen!“

Der Gemeinderat hat sich dann am 26.02.2019 für das Rotteckhaus/ehemaliges Verkehrsamt entschieden und folgerichtig wurde die Verwaltung beauftragt, eine Kaufoption zu prüfen und über diese stimmen wir nun heute ab. Alle möglichen Varianten wurden dargestellt und wir  sind nach wie vor der Meinung, dass es kein geeigneteres Gebäude für das NS-Doku- und Infozentrum gibt.

Postkarte der Synagoge von Freiburg, um 1900 (Foto: Unbekannt – www.alt-freiburg.de)

Mit dem Erwerb der Anteile der Sparkasse bzw. der Breisgau Grundverkehrsgesellschaft an der Carl von Rotteck GmbH würde das Haus wieder vollständig in der Verfügung der Stadt Freiburg liegen und das ist eine sehr gute Sache. Auf die weiteren angedachten Regelungen wie Vermietungen usw. möchte ich hier nicht eingehen, da vertraue ich vollkommen der Finanzverwaltung unserer Stadt.

Den Hauptgewinn bei diesem Immobilienerwerb sehen wir in der Möglichkeit, durch die Errichtung des NS-Dokumentationszentrums ein klares Statement gegen Antisemitismus und rechtsgerichtete, antidemokratische Bewegungen zu geben.

Wir stimmen der Beschlussvorlage zu.

(Foto oben von M. Managò)