Im Westen von Freiburg â zwischen Autobahn, SchnellstraĂen, Wohnsiedlungen und dem Naturschutzgebiet Rieselfeld â erstreckt sich auf 169 Hektar Land die Dietenbach-Niederung. Bauern pflanzen dort Getreide, Mais und Sonnenblumen an oder fahren Heu von den Wiesen ein. Es sind die letzten landwirtschaftlichen FlĂ€chen Freiburgs. Und auf einem Drittel der FlĂ€che steht Wald.
Doch genau hier will der Gemeinderat ein neues Stadtviertel fĂŒr 15.000 Menschen bauen. 100 Hektar fruchtbare Böden sollen unter WohnhĂ€usern verschwinden. Den Landwirten droht die Enteignung oder das Auslaufen der PachtvertrĂ€ge. Die regionale Landwirtschaft, politisch mit schönen Worten oft gewollt, soll hier zugrunde gerichtet werden. Den Böden, die Lebensgrundlagen von Menschen, Tieren und Pflanzen, droht die Versiegelung mit Asphalt und Beton. ErsatzflĂ€chen fĂŒr die Bauern stehen in der dichtbesiedelten Region ebenso wenig zur VerfĂŒgung wie AusgleichsflĂ€chen fĂŒr die Natur.

âDie Region deckt nur maximal 20 Prozent des Freiburger Lebensmittelbedarfs. Der restliche Anteil wird importier.â So schreibt Frau Stuchlik im Vorwort der BroschĂŒre âWie regional ernĂ€hrt sich Freiburg?â in der die im Jahr 2015 durchgefĂŒhrte Studie ĂŒber den âAnteil von Lebensmitteln regionalen Ursprungs am Gesamtverbrauch der Stadt Freiburgâ vorgestellt wird. Und sie schreibt dort weiter: âDie Stadt Freiburg engagiert sich fĂŒr regionale Lebensmittelversorgung, um einen nachhaltigeren Lebensstil mit weniger Umweltbelastung und weniger CO2-AusstoĂ zu fördern.â (Siehe dazu: https://www.freiburg.de/pb/site/Freiburg/get/params_E138525682/1045847/Regional-Konsum.pdf)
Gleichzeitig will die Stadt Freiburg aber die letzten landwirtschaftlichen FlĂ€chen auf ihrer Gemarkung vernichten und dort einen Stadtteil bauen. Wie passt das zusammen? Wer soll solchen Beteuerungen zu Klimaschutz, ökologischer Verantwortung und weniger Umweltbelastung in stĂ€dtischen BroschĂŒren noch glauben?
