Keine Baumfällungen für Dietenbach?

Im Vorfeld des Bürgerentscheids zum Stadtteil Dietenbach wurden seitens der Stadtverwaltung einige besänftigende Aussagen gemacht – vermutlich um das Abstimmungsergebnis in ihrem Sinne zu beeinflussen. So betonte sie, dass mit dem Bau dieses Stadtteils „die Eingriffe in die Natur vergleichsweise gering seien“. Die Vernichtung von zig Hektar Wiesen und Äcker ist ein geringer Ein-griff im Vergleich zu was? Zu den großflächigen Brandrodungen im brasilianischen Amazonasbecken? Dann ist er sicher „vergleichsweise“ gering!

Aussagekräftiger sind da schon die Äußerungen des Projektleiters dieser Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme. „Für Dietenbach muss kein einziger Baum gefällt werden!“ verkündete Rüdiger Engel auch überregional beispielsweise in der „Augsburger Allgemeine“ vom 22.2.2019. Nun wird eine Abholzung von 4,4 ha Wald zwischen Rieselfeld und Dietenbach geplant. Es sollen also rund 3.000 Bäume gefällt werden!

Mal abgesehen davon, dass die vielfältigen Eigenschaften eines bestehenden Waldes wie CO2-Speicher, Lebens-raum vieler Tiere und Pflanzen, Erholungsfunktion für Menschen usw. nicht ansatzweise durch irgendwelche gewissenberuhigende „Ausgleichsmaßnahmen“ ersetzt werden können, so muss man sich doch schon fragen, wieso folgenlos von dieser Zusage „kein einziger Baum“ abgewichen werden darf.

Dieser Beitrag wurde von Stadtrat Dr. wolf-Dieter Winkler (FL) für das Freiburger Amtsblatt geschrieben, das am 20.11.2020 erscheinen wird.

Siehe auch: https://freiburg-lebenswert.de/3700-baeume-sollen-auf-dem-dietenbach-gelande-gefaellt-werden/

(Foto von M. Managò: Der Wald zwischen Rieselfeld und dem Dietenbach-Gelände, in dem über 3000 Bäume gefällt werden sollen.)