Überrascht musste man in der BZ lesen, dass es bisher üblich war, jährlich 3.750 verblasste und verschmierte Straßenschilder einzuschmelzen. Nun feiert die Stadtverwaltung das künftige Wiederaufbereiten der Schilder mit neuer Folie und Lackierung als großen Erfolg, spart man doch 88 % CO2 ein. Da wundert es schon, warum man auf diese glorreiche Idee nicht früher gekommen ist. Aber es gibt ein weiteres ähnliches Aufgabenfeld für die Stadtverwaltung. Bisher ist es üblich, Grabsteine nach Auflassung des Grabes, meist nach 15 Jahren, zu schreddern! Da werden teure Natursteine aus Granit, Marmor oder Kalkstein zerstört, anstatt sie einer weiteren Nutzung zuzuführen.
Nach Beseitigung der Inschrift könnten die meisten Steine mindestens ein weiteres Mal als Grabstein zum Einsatz kommen. Oder es könnten mehrere Urnenplatten aus einem solchen Block gesägt werden. Weitere Einsatzgebiete abseits des Friedhofs sind denkbar. Es ist doch absurd, dass man für neue Steine meist weit entfernte Lagerstätten unter Umweltbeeinträchtigungen ausbeutet und weite Transportwege in Kauf nimmt, während gleichzeitig hier vorhandene Steine nach kurzer Nutzung zu Abfall werden.
Einnahmen durch den Verkauf statt Kosten für die Entsorgung!
Artikel im Amtsblatt vom 12.10.2024. Autor: Dr. Wolf-Dieter Winkler