Gefährliche Umweltgifte aus Hauswänden

Wenn Algen und Pilze an der Hausfassade wachsen, sind Hauseigentümer nicht begeistert. Um dies zu verhindern, sind Fassadenfarben oft mit Bioziden versetzt. Das Problem: Biozide sind Umweltgifte und werden mit dem Regen aus der Fassade ausgewaschen. Werden an der ungeschützten Wand dann Algen und Pilze durch unschöne Flecken sichtbar, wird nachgestrichen. Ein Teufelskreis. Die Gifte finden sich heute in Böden, Bächen und unserem Grundwasser. Sie sind schädlich für Insekten und sie sind natürlich auch der menschlichen Gesundheit nicht zuträglich.

Sind solche Flecken sichtbar, sind die Biozide bereits ausgewaschen und in die Umwelt gelangt (Foto: K. U. Müller).

Die gute Nachricht: Der Einsatz von Bioziden kann verhindert werden! Zwar hat die Stadt keinen Einfluss auf die Zulassung von Bioziden, kann aber per Bauleitplanung dazu beitragen, diese schädlichen Folgen für die Umwelt wenigstens zu mindern. So kann der Bau von Dachvorsprüngen vorgegeben werden. Diese halten die Hauswände trocken und Trockenheit ist ein wirksamer Schutz vor Algen- und Pilzbewuchs. Die Farben werden weniger ausgewaschen, neuer Biozideinsatz wird dann überflüssig. Wer sich in Freiburg Neubauten ansieht, findet aber leider nur selten Dachvorsprünge. Stattdessen sieht man vielerorts Pilz- und Algenbewuchs, die auf ausgewaschene Gifte schließen lassen. Fassadenbegrünung kann ebenfalls helfen.

Die Stadt muss jetzt regulierend eingreifen, um bei der enormen Bautätigkeit wenigstes die gefährlichen Umweltgifte zu reduzieren.

Ein vorgezogenes Dach schützt besser vor Regen und hält die Fassade trocken. Dadurch gelangen weniger Gifte aus Wandfarben in die Umwelt (Foto: K. U. Müller).