Freiburger Stadtbau-Konzeption 2030

Viele Bausteine der FSB-Konzeption 2030 sind wirklich gut durchdacht. Insbesondere der Sozialbonus, der das individuelle Haushaltseinkommen zu einer maßgebenden Größe bei der Mietanpassung macht, ist eine gute Maßnahme. Auch die Einstellung von Hausmeistern, um u.a. für eine geordnete Mülltrennung zu sorgen, ist überfällig.

Nicht sinnvoll ist jedoch, dass die Stadtbau künftig 250 Wohnungen pro Jahr bauen und dafür Geld von der Stadt bekommen soll, wenn sie 150 Wohnungen im Jahr aus eigener Kraft finanzieren kann.
Natürlich muss ein Großteil der Wohnungen barrierefrei sein, aber Barrierefreiheit darf kein Selbstzweck sein. Es reicht, wenn ihre Zahl dem demografischen Wandel hin zu einer alternden Bevölkerung Rechnung trägt.

Es wird höchste Zeit, dass die Stadtbau bei der Energiebilanz der Häuser die graue Energie, die bei deren Bau und späterem Abriss anfällt, einrechnet. Der Abriss von 850 abgeschriebenen, gut erhaltenen Gebäuden wie im Metzgergrün, macht überhaupt keinen Sinn, wenn die Möglichkeit besteht, in den verschiedenen Baugebieten Freiburgs Neubauten zu erstellen. So erhielte man Neubauwohnungen und hätte die nicht abgerissenen Bestandswohnungen zusätzlich! Warum will man Geld für sowas Unproduktives wie Abriss ausgeben?

(Dieser Beitrag ist Auszug einer Rede von Dr. W.-D. Winker im Freiburger Gemeinderat und ist am 17.07.2020 im Amtsblatt von Freiburg erschienen.)

Plakat aus dem Gründungsjahr von Freiburg Lebenswert (FL) 2013!