Letzte Woche hat eine repräsentative Umfrage unter den aktuell 77 Mitgliedern des Vereins Freiburg Lebenswert ein erschröckliches Ergebnis zutage gefördert: 76,2 % der Mitglieder, das sind ca 58,67 Personen, wollen niemals nicht, dass Freiburg in Zukunft „so bleibt wie es nie war“. Dies war zuvor in einem Beitrag der örtlichen Zeitung unterstellt worden. Die von einem emnidämlichen Institut durchgeführte Befragung orientierte sich an einer kürzlich erfolgten Umfrage zum Neubau des SC-Stadions in Freiburg und leitete jede Frage mit einer kurzen Erklärung ein. Damit sollten die Ergebnisse ganz unbeeinflusst sichergestellt werden. In der Befragung wurde erklärt, dass eine fortschrittliche Entwicklung der Stadt Freiburg innerhalb der nächsten 5 Jahre die Errichtung von mindestens 10 neuen Stadtteilen erforderlich macht. Das weitere Ziel künftiger Entwicklung sähe eine Stadtanlage vor, die einem arabischen Staat mit 7 Buchstaben nahe kommt. Die dortige Hochhaus-Gigantomanie wird heute schon von Freiburger Projektentwicklern gepflegt (genannt „das Türmle im Städtle“), so dass eine Erhaltung des Stadtbildes die Fortsetzung solcher Baupolitik nötig macht. Zum großen Erschrecken des genannten Befragungsinstituts ließen sich die Mitglieder von FL jedoch durch die einleitenden Erklärungen nicht aufs Glatteis führen (das in diesem Winter sowieso gefehlt hat) und lehnten diese Art von angeblichem Fortschritt mit überzeugender Mehrheit ab. Stattdessen plädierten sie für eine Weiterentwicklung der Verkehrspolitik, bei der – um ein Beispiel zu nennen – der Autoverkehr Ringelreihen tanzen soll. Die ernstgemeinte und sinnvolle Forderung lautet: mehr Kreisverkehr und weniger Ampeln. Ein anderes Entwicklungsziel von FL ist eine Stadtautobahn, die für Radfahrer reserviert bleibt. Auch im demokratischen Prozess fordert FL Weiterentwicklungen, zB den erweiterten Schutz von Minderheiten, der sogar für Humoristen gelten soll.