Dietenbach: Das Verkehrschaos ist vorprogrammiert

Pressemitteilung vom 12. 01. 2019

Nach Meinung ehemaliger städtischer Verkehrs-Verantwortlicher würde die derzeitige Planung des Stadtteils Dietenbach in der bereits jetzt überlasteten Besanҁonallee und darüber hinaus zu einem Verkehrschaos führen. Der Aspekt wurde bei der Planung aber völlig außer Acht gelassen oder verschwiegen.

Die Stadtplanungsexperten, die damals für das Tiefbauamt die Erschließung des neuen Stadtteils Rieselfeld und des Industriegebiets Haid geplant und ausgeführt hatten und mit der Materie eng vertraut sind, haben sich zu Wort gemeldet und legen in großer Sorge dar, was bezüglich Verkehr auf die Stadt Freiburg zukommen würde, sollte der Stadtteil Dietenbach tatsächlich verwirklicht werden.

Seinerzeit sei eigentlich eine möglichst kreuzungsfreie Umgehungsstraße geplant worden. Für die Stadtbahn zum Rieselfeld wäre schon damals eine Brücke über die Besanҁonallee dringend notwendig gewesen. Aus Kostengründen wurde ein Bau der Brücke Anfang der 80er-Jahre nicht mehr in Betracht gezogen. Folglich wurden viele Kreuzungen verwirklicht. Die Konsequenzen kann man heute jeden Tag während der Hauptverkehrszeiten erleben: Lange Staus und kein Durchkommen mehr.

Jetzt, mit der Planung für Dietenbach, wäre die Brücke für die Straßenbahn (mit geschätzten Kosten von 15 Mio. Euro) nach Meinung der Experten unerlässlich, um den Verkehr an der jetzt schon überlasteten Besanҁonallee nicht noch weiter zu behindern. Bei einer notwendigen, kürzeren Taktzeit an der Ampel, dort wo die aus dem Rieselfeld kommende Stadtbahn die Straße derzeit ebenerdig überquert, würde es zu einem völligen Stillstand kommen. Auch der Autoverkehr von 15.000 neuen Bewohnern im Dietenbach würde den Verkehr auf der Straße natürlich noch gewaltig anschwellen lassen.

Die Besanҁonallee (damals „Westrandstraße“) wird ihre Funktion als Umgehungsstraße dann völlig verlieren. Sie sollte den Verkehr aus der Stadt heraus halten und die Innenstadt beruhigen. Wenn man nun diese Umgehungsstraße weiter blockiert, geht dieser Effekt gänzlich verloren. Die Experten sind überzeugt, dass das Verkehrschaos dort unausweichlich und vorprogrammiert sei: Es würde zu Dauerstaus und Umweltbelastungen in höchstem Maße führen. Aber nicht nur dort: die Verkehrsbehinderungen würden sich weiter auf die angrenzenden Stadtteile Rieselfeld, Weingarten, Haid und St. Georgen sowie auf den Autobahnzubringer (später als Autobahn geplant) fortsetzen.

Das könne niemand wollen. Der Aspekt wurde aber in der Planung völlig außer Acht gelassen oder verschwiegen, was unverantwortlich sei. Die Wähler, die am 24. Februar im Bürgerentscheid über die Verwirklichung oder Nicht-Verwirklichung des geplanten Stadtteils entscheiden, sollten über diese Tatsachen jedoch informiert sein und nicht darüber hinweggetäuscht werden.F