Die Vernichtung von bezahlbarem Wohnraum

Innenhof eines der Gebüdekomplexe im Klinikviertel die abgerissen und durch teure Neubauten ersetzt werden sollen (Foto: N. Armbruster)
Innenhof eines der Gebüdekomplexe im Klinikviertel die abgerissen und durch teure Neubauten ersetzt werden sollen (Foto: N. Armbruster)

Die ZDF-Sendung „Zoom“ hat erneut aufgezeigt, was viele Städte (so leider auch Freiburg) falsch machen: Sie vernichten bezahlbaren Wohnraum durch Abriss oder teure Sanierungen und ersetzen diesen durch teuere, lukrativen Wohnraum. Dies führt dazu, dass sich viele Menschen ihre Stadt nicht mehr leisten können. Die neue Mietpreisbremse, die ja bei Neubau und komplettsaniertem Wohnraum nicht greift, löst dieses Problem nicht.

Siehe dazu: ZDFzoom „Versagt die Mietpreisbremse?“

Folie_abrissHinzu kommt, dass nach Angaben des Deutschen Mieterbundes 500.000 Sozialwohnungen in Deutschland fehlen. Im Bundesbauministerium rechnet man frühestens in fünf bis zehn Jahren mit einer Verbesserung.

Der Experte Mathias Günter zeigt (ab Min. 17.25) in einer Studie, dass der Staat (und damit auch die Gemeinden) vor allem profitieren, wenn möglichst teuer gebaut wird. Städte haben damit ein besonderes Interesse am Neubau – genauso wie Bauträger, Makler, Architekten und Wirtschaft. Dieses gemeinsame Interesse von Politik und Bauwirtschaft führt durch Abriss systematisch zur Vernichtung von bezahlbarem Wohnraum.

Dass es auch anders geht, zeigen die im Film gezeigten Beispiele Frankfurt, das zumindest versucht dem Trend entgegen zu steuern, sowie Wien, das schon seit Jahrzehnten eine grundsätzlich andere Politik betreibt. Freiburg will von all dem aber nichts wissen und setzt weiter fast nur auf teuren Neubau.