Der Forderungskatalog von FFF für Freiburg

Pressemitteilung vom 19. November 2020

Am vergangenen Freitag, dem 13.11.2020, hat Fridays for Future Freiburg (FFF) einen Forderungskatalog an die Freiburger Kommunalpolitik veröffentlicht und an Oberbürgermeister Horn und Umweltbürgermeisterin Stuchlik übergeben.

In den Forderungen sind unter anderem enthalten: Eine klimaneutrale Stadt und 100% erneuerbare Energien bis 2030 zu erreichen, die CO2-Einsparziele für die Jahre 2021-2030 festzulegen und die Überprüfung dieser Ziele öffentlich zugänglich zu machen, massive Investitionen in den Strukturwandel wie z.B. 100% der Konzessionsabgabe der Badenova für Klimaschutzprojekte und drastischer Ausbau von Fuß- und Fahrradwegen, ÖPNV, Renovierung nach modernen Dämmstandards und fossil-freie Wärme für alle Gebäude.

Den neuen Forderungskatalog finden Sie als Kurz- und Langversion auf derer Website unter: https://freiburgforfuture.de/forderungen/

Unsere Stadtrat Dr. Wolf-Dieter Winkler leitete vor 40 Jahren in Freiburg den Arbeitskreis Umwelt der damals gerade neu gegründeten Grünen. Viele der Forderungen von FFF, wurden damals schon aufgestellt; insofern kann er alle diese Forderungen nachvollziehen und hält sie für überfällig – nach 40 verlorenen Jahren. „Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und einen sofortigen Baustopp für Zähringer Höhe, Zinklern, Kleinescholz und Dietenbach fordern“, meint Winkler. Was das Überleben der Menschheit betrifft würde er „inzwischen äußerst pessimistische Prognosen anstellen, wenn wir nicht sofort radikal das Ruder herumreißen, vor allem auch im Baubereich.“

Der Verein Freiburg Lebenswert e.V. hat Programmschwerpunkte wie Umwelt, Ökologie und Stadtentwicklung in Zeiten des Postwachstums auf seiner Agenda und wird nun alle Forderungen im Einzelnen wohlwollend prüfen und bewerten. Grundsätzlich steht der Verein den Forderungen von FFF aber positiv gegenüber und kann vieles von dem, was darin formuliert wurde, sicher mittragen. Denn viele Forderungen decken sich mit den Zielen von Freiburg Lebenswert. So zum Beispiel:

„Grünflächensind nicht nur für den Artenschutz wichtig, sie spielen auch für die Klimaanpassung der Stadt Freiburg eine große Rolle und müssen erhalten bleiben.“ Oder: „Die notwendigen baulichen Änderungen müssen im Rahmen einer verantwortungsbewussten Ressourcenpolitik erfolgen. Der Betonverbrauch ist zugunsten von nachhaltigeren Baumaterialien zu stoppen, denn durch Betonverarbeitung entstehen jährlich 8% der globalen CO₂-Emissionen. (…) Es muss ein zukünftiges Wachstum der Stadt ohne weiteren Flächenverbrauch ermöglicht werden.“

Stadtrat Dr. Wolf-Dieter Winkler (FL) spricht bei der Schülerdemo „Friday for future“ in Freiburg am 18.01.2019 (Foto: W. Deppert)
Auf dem Gelände des geplanten neuen Stadtteils Dietenbach sollen – entgegen städtischer Zusagen vor dem Bürgerentscheid und mit Zustimmung der Grünen – nun doch über 3.000 Waldbäume gerodet werden. (Foto: BI Pro Landwirtschaft)