Denkmalschutz ist der Umgang mit Geschichte

Das
Das „Gasthaus zu Amerika“ (Auszug aus: Plan von Lerch, 1852)

Zur Berichterstattung im „Stadtkurier“ (siehe unten) über den drohenden Abriss des „Wirtshauses zu Amerika“ sowie zum Kommentar unter der Rubrik „Klartext“ (Ausgabe vom 19. Februar 2015) sind danach folgende beiden Zuschriften erschienen:

„Denkmalschutz ist der Umgang mit Geschichte und ihrer Wertigkeit und ist Identität stiftend. Dazu gehört namentlich auch die Baugeschichte. Und Baugeschichte kann regelmäßig nur dann tatsächlich wahrgenommen werden, wenn man die Gebäude erhält oder sogar rekonstruiert, wie ich neulich mit einem Polen diskutiert habe, dessen Landsleute mit einem großen Aufwand an handwerklicher Kunst und mit viel Herz alte Städte wiederherstellt haben. Oder nehmen wir Dresden: die Semperoper wurde rekonstruiert, die Brühlsche Terrasse oder gar die Frauenkirche.

Baugeschichte ist immer zugleich Ausdruck des „Lebensgefühls“ und damit Ausdruck des „Zeitgeistes“ einer Epoche. (…) Das kann eine wie auch immer geartete „Tafelmitteilung“ nicht im Entferntesten liefern. Die Geschichte ist das Wurzelwerk der Menschheit. Und in einem solchen Wurzelwerk gibt es natürlich tragende und auch weniger tragende und ebenso Wurzeln, die man gar nicht gerne hat. (…) Und was heißt „schön“? Weil wir im Westen äußerst wenige bauliche Erinnerungen haben, sollte mit den Wenigen behutsam umgegangen werden.

Denkmalschutz bedarf des Herzens und des Verstandes! Und es ist eine wichtige und verantwortungsvolle Angelegenheit, die nach einer dauerhaften Fürsprache verlangt! Es ist schon zu viel unter die Räder gekommen!“

Dr.-Ing. Dieter Kroll, Freiburg

„(…) Das Haus ist mit Fug und Recht das älteste Gebäude in der ganzen Habsburgerstraße mit sehr viel ursprünglicher Substanz. „Freiburg Lebenswert“ ist nicht gegen jede Neubebauung, sondern will vor allem billigen Wohnraum und denkmalwürdige Gebäude erhalten, die man durchaus sinnvoll renovieren kann. Forum Neuburg ist (…) eine Interessengemeinschaft, die sich um den (nicht offiziellen) Stadtteil Neuburg kümmern will. Zuständig für die Habsburgerstraße ist der Bürgerverein Herdern, der ebenfalls, wie die ARGE Stadtbild, das Gebäude erhalten will. Insofern gibt es viel mehr Institutionen, die gegen einen Abriss sind.“

Hans Sigmund, Ehrenvorsitzender des Bürgervereins Herdern e.V

Stadtkurier_19_02_2015Beitrag im „Stadtkurier“ vom 19.02.2015

Zur Info hier der Brief des „Forum Neuburg“ zum geplanten Abriss des „Gasthaus zu Amerika“ sowie die weiteren dazu erschienen Artikel in der Presse: Brief_wg_Haus_zu_Amerika_und_Presseschau