Bundeskabinett beschließt „Masterplan Stadtnatur“

Das Bundeskabinett in Berlin hat am 6. Juni 2019 ein Konzept beschlossen, das mehr Natur in die Städte bringen soll. Stadtnatur leiste einen wichtigen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel, heißt es in dem sogenannten Masterplan. „Selbst kleinere Grünanlagen könnten die Temperaturen im Vergleich zur bebauten Umgebung bereits um 3 bis 4 Grad senken. Ziele seien mehr unversiegelte Flächen, mehr Natur in Stadtparks, Sportstätten, Schulen und Kindergärten“ so berichtet der Deutschlandfunk.

Dies ist eine Forderung, die Freiburg Lebenswert (FL) schon lange immer wieder angemahnt hat und weiter anmahnt. So z.B. bei der Neugestaltung des Platzes der Alten Synagoge, der schließlich fast komplett versiegelt wurde, oder beim Protest gegen die vielen Baumfällungen und Flächenversiegelungen (z.B. durch den Neubau der Finanzschule in der Rheinstraße). Nun zeigt der Druck seitens der Bundesregierung hoffentlich Wirkung und bewirkt bei der Stadtverwaltung vielleicht ein Umdenken.

In der Mitteilung des Bundesumweltministeriums heißt es dazu:

„Mit insgesamt 26 Maßnahmen will die Bundesregierung die Kommunen dabei unterstützen, die Arten- und Biotopvielfalt in unseren Städten zu erhöhen. So sollen natürliche, grüne Lebensräume geschaffen werden, die nicht nur Pflanzen und Insekten nützen, sondern den Stadtbewohnern grüne Oasen der Erholung bieten.

Bundesumweltministerin Schulze: „Mehr Stadtnatur ist gut für die Menschen und für die Natur. Der jüngste Bericht des Weltbiodiversitätsrates hat uns deutlich vor Augen geführt, wie dramatisch der Schwund unserer biologischen Vielfalt voranschreitet. (…) Wir wollen daher mehr Natur in unsere Städte bringen. Wir wollen mehr unversiegelte Flächen, mehr Natur in Stadtparks, privaten Gärten, Sportstätten, Schulen und Kindergärten, an Gewässern, an Gebäuden und auf Brachen mit Grün.“

Vorschlag zur Gestaltung des Platzes der alten Synagoge, den Freiburg Lebenswert im Juli 2014 eingebracht hatte (Visualisierung: K. Zipsin)

Der Masterplan Stadtnatur unterstützt Kommunen dabei, natürliche Lebensräume zu schaffen. Das ist gut für die Artenvielfalt, aber auch für die Menschen in den Städten. Zu den Maßnahmen zählt unter anderem ein neuer Förderschwerpunkt Stadtnatur beim Bundesprogramm Biologische Vielfalt des BMU. Das Bundesnaturschutzgesetz soll geändert werden, um die kommunale Landschaftsplanung zu stärken. (…)

All diese Maßnahmen dienen dazu, dass Stadtbewohner mehr Grün zur Naherholung vor ihrer Haustür finden und dass Deutschlands Tier-, Insekten- und Pflanzenarten auch in Städten gedeihen können.“

Siehe dazu: https://www.bmu.de/stadtnatur/

Insekten benötigen Blütenvielfalt in den privaten und öffentlichen Gärten der Stadt..
… und auf möglichst vielen Grünstreifen, Verkehrsinseln oder Plätzen! (Fotos: M. Managò)