Bewegungsmelder an Straßenbeleuchtungen

Festbeleuchtung mit LED (Foto: M. Managò)

Die Fraktionsgemeinschaft FL/FF hat am 23. Februar 2018 folgende Anfrage (nach § 24 Abs. 4 GemO zu Sachthemen außerhalb von Sitzungen) zum Thema „Bewegungsmelder an Straßenbeleuchtungen“ an den Oberbürgermeister bzw. die Stadtverwaltung gestellt. Beispiele aus anderen Städten zeigen, dass hier viel Einsparungspotential möglich ist. FL/FF möchte hier Anregungen geben und bei der Stadt nachfragen, welche Möglichkeiten es in Freiburg dafür gibt:

Etwa die Hälfte des Energieverbrauchs einer Stadt entfällt auf die Beleuchtung von Straßen und Plätzen. Dementsprechend hoch sind die Einsparungen, wenn hier eine Reduktion des Verbrauchs erreicht würde. In den Städten Göttingen und Tuningen wurden LED-Leuchten mit Bewegungsmeldern installiert, die gedimmt werden und erst voll leuchten, wenn ein Verkehrsteilnehmer im Erfassungsfeld auftaucht. Neben der Kostenersparnis ist ein weiterer Gewinn eine geringere Lichtverschmutzung. Auch einige Städte in Norwegen, Estland und der Schweiz führen Tests mit Bewegungsmeldern an Straßenbeleuchtungen durch, um Licht bedarfsorientiert einzusetzen.

Die Gemeinde Tuningen hat ihre gesamte Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt und betrachtet sich als Vorreiter in Deutschland. Die Kosten dafür wurden vom Bundesumweltministerium (BMU) bezuschusst. Nach Auskunft von Herrn Roth, Bürgermeister von Tuningen, sind er und die Stadtverwaltung froh, im Jahr 2014 das System mit den Bewegungsmeldern installiert zu haben. Er teilte uns mit, dass die Energiekosten von ca. 45.000 €/Jahr auf ca. 15.000 €/Jahr reduziert wurden. Auch sei die Zuverlässigkeit der Anlage hervorragend.

Das als intelligent bezeichnete System ist über sensorgesteuerte LED-Technik interaktiv geschaltet. Die Leuchten senken ab 23 Uhr ihre Leistung bei geringer Frequentierung automatisch auf 30 %, in den Seitenstraßen sogar auf 10 %. Gleichzeitig wird der Bewegungssensor aktiviert. Wird vom Sensor eine Bewegung registriert, wird die Beleuchtungsstärke der dazugehörigen Lampe erhöht und zusätzlich gibt diese ein Signal an die nächste Lampe weiter, dass ein Verkehrsteilnehmer kommt, sodass ein  ganzer Straßenzug ausgeleuchtet wird. Nach 90 s gehen die Lampen wieder in den leistungsärmeren Zustand über. An Kreisverkehren werden alle Lampen gleichzeitig angeschaltet.

Aus der Gemeinde kommen durchweg positive Rückmeldungen. Als einzige Kritik wird angegeben, dass das LED-Licht sehr kalt wirkt. Mittlerweile gibt es aber LEDs, die warmweißes Licht aussenden, so dass dieses Problem umgangen werden kann.

Hierzu ergeben sich folgende Fragen: Welche Möglichkeiten sieht die Stadtverwaltung für die Installation dieser Technik in Freiburg? Unter welchen Bedingungen würde die Verwaltung auch in Freiburg einen Test durchführen? Wann könnte damit begonnen werden? In welcher Höhe kann Freiburg für dieses Projekt Zuschüsse vom Bundesumweltministerium erwarten?

Die Original-Anfrage der Fraktion FL/FF an die Stadtverwaltung, siehe: Bewegungsmelder-Strassenlampen 23. 02. 2018