Anfrage zur Schließung Schülerhort Herz-Jesu

Zur geplanten Schließung des Schülerhorts Herz-Jesu hat Stadtrat Dr. Wolf-Dieter Winkler (FL) am 7. August 2021 folgende Anfrage (nach § 24 Abs. 4 GemO zu Sachthemen außerhalb von Sitzungen) an OB Martin Horn bzw. die Stadtverwaltung gerichtet:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

aus Sicht der Eltern und auch meiner ist nicht nachvollziehbar, warum der Schülerhort Herz-Jesu im Stühlinger geschlossen wird, da hier ein hervorragendes pädagogisches Konzept und sehr gut ausgebildete Fachkräfte vorhanden sind. Die Kinder des Hortes sollen in Zukunft in die Schulkindbetreuung (SKB) der Hebelschule integriert werden. Das Problem ist jedoch, dass diese sich noch im Aufbau befindet und Fachkräfte Mangelware sind. Laut Elternvertretung kommt und geht Betreuungspersonal, da die Arbeit sehr anspruchsvoll ist und verlässliche Strukturen fehlen. Es ist nicht zu verstehen, dass der Vorschlag, eine Zusammenarbeit zwischen der SKB an der Hebelschule und dem Schülerhort zu initiieren, vom Amt für Schule und Bildung abgelehnt wurde. Damit hätten die Erfahrungen aus mehr als 50 Jahren in die städtische Schulkindbetreuung integriert werden können. Laut des Amtes für Schule und Bildung sei kein Plan für den Übergang der Hortkinder nötig. Viele Hortkinder würden auf Grund der Coronapandemie bereits in der SKB betreut, was ausreichend sei.

Hierzu meine Fragen:

  1. Den Eltern ist es wichtig, dass ein kontinuierlicher Übergang gesichert wird. Wie wird dies gewährleistet?
  2. Wird das Amt für Schule und Bildung in einen konstruktiven Dialog mit den Eltern, den Mitarbeitern des Hortes und den Betreuungsteams der SKB eintreten, um das Bestmögliche für die Kinder zu gewährleisten?
  3. Warum wird kein Elternabend veranstaltet, um die Eltern über die zukünftige Entwicklung zu informieren?
  4. Was spricht gegen die Gründung einer Elternvertretung in Zusammenarbeit mit der SKB?
  5. Nachmittagsbetreuungsangebote für Schulkinder sind stärker gefragt denn je und auch die Kinder aus dem Schülerhort Herz-Jesu sollten von der SKB aufgenommen werden. Wie kann die SKB gewährleisten, dass ein erhöhtes Aufkommen an zu betreuenden Kindern bewältigt wird?
  6. Laut Auskunft der Elternvertreter des Schülerhortes Herz-Jesu konnten Kinder aufgrund des Erreichens der Kapazitätsgrenze nicht mehr in der SKB aufgenommen werden. Der Schülerhort musste Betreuungsanfragen der Eltern dieser Kinder abschlägig bescheiden, da dieser ja geschlossen wird. Was gedenkt die Stadt zu unternehmen, um auch diesen Kindern eine Betreuung zukommen zu lassen? Gibt es Pläne für Alternativen?
  7. Im Schülerhort ist hoch qualifiziertes Personal mit akademischer Ausbildung in Pädagogik und Psychologie tätig. Momentan ist immer wieder von Fachkräftemangel die Rede. Möchte die Stadt, dass die Mitarbeiter des Hortes in die Arbeitslosigkeit entlassen werden? Wäre es nicht richtiger, diese zu übernehmen bzw. in geeignete Strukturen in der SKB einzubinden?

Es ist wichtig, dass Kinder nicht die Leidtragenden sein werden! Dass gespart werden muss, ist unabdingbar, aber ob dies die richtige Stelle ist, erscheint doch mehr als fraglich.

Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wolf-Dieter Winkler