Anfrage von FL/FF zu Mauerresten der Synagoge

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Bezüglich der Frage, was mit den Mauerresten der alten Synagoge geschehen soll, wurde korrekterweise die Jüdische Gemeinde Freiburg zu Rate gezogen. Diese wird zwar vertreten durch die Vorsitzende, Frau Katz, die aber keinen geistlichen Vorstand darstellt. Wir sehen ein Problem in der Tatsache, dass unter der Naziherrschaft die damalige Gemeinde nicht aus der alten Synagoge mit allen Thorarollen usw. ausgezogen ist und die Synagoge somit keine heilige Stätte mehr war, sondern diese wurde mit allen heiligen Gütern verbrannt. Das verkompliziert den Sachverhalt, der ohne die Einschaltung eines Rabbiners nicht zu klären ist. Unseres Wissens wurde aber kein Rabbiner hinzu gezogen, der allein eine Aussage über einen religiösen Hintergrund machen könnte. Da die Freiburger Jüdische Gemeinde derzeit keinen Rabbiner angestellt hat, hätte die Möglichkeit bestanden, den langjährigen Freiburger Rabbiner Soussan zu kontaktieren, der in Kirchzarten wohnt.

Dazu stellen wir folgende Fragen: Ist es richtig, dass zur Klärung dieser Frage kein Rabbiner hinzugezogen wurde? Wenn dem so ist, warum wurde die Expertise eines Rabbiners nicht eingeholt?

Hier die Anfrage im Wortlaut:
Anfrage zu Mauern derSynagoge vom 24.10.2016

Gefundene Mauerreste der Synagoge (Fotos: Dr. W. Deppert)
Gefundene Mauerreste der Synagoge (Fotos: Dr. W. Deppert)

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Auf die oben genannten Anfrage der Fraktionsgemeinschaft Freiburg Lebenswert / Für Freiburg (FL/FF) hin hat sich die Stadt offensichtlich doch noch mit dem Rabbiner Benjamin Soussan in Verbindung gesetzt, wie aus einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung, die am 27.10.2016 veröffentlicht wurde, hervorgeht. Offenbar hat OB Salomon persönlich die Anregung von FL/FF aufgegriffen und das Gespräch geführt (siehe unten den Link zu seiner Antwort auf die oben genannte Anfrage von FL/FF).

In der Pressemitteilung der Stadt heißt es unter anderem:

„Die Stadtverwaltung hat sich unterdessen beim ehemaligen Landesrabbiner und langjährigen Rabbiner der jüdischen Gemeinde Freiburg, Benjamin Soussan, rückversichert. Seiner Meinung nach bestehe keinerlei religiöser Grund, die Steine zu erhalten, allerdings sollte man, angesichts der Zerstörung der Synagoge durch die Nazis ihr in angemessener und ehrwürdiger Form gedenken, wie es die Stadt mit dem geplanten Brunnen ja auch vorhat.“

Andererseits steht dort auch der Satz:  „Bertram Jenisch vom Landesamt für Denkmalpflege hat die Fundstücke dokumentiert und vermessen und kam zu dem Ergebnis: ‚Es handelt sich hier um ein erhaltungswürdiges Kulturdenkmal.'“ Warum dann also kein sichtbarer Erhalt, wie jetzt von der jüdischen Gemeinde und ursprünglich auch von Freiburg Lebenswert gefordert?

Das Votum der jetzigen Mitglieder der jüdischen Gemeinde nun völlig zu ignorieren ist mindestens sehr problematisch — unabhängig davon, ob andere bzw. frühere Mitglieder der Gemeinde eine andere Meinung vertreten oder vertreten haben.

Hier die ganze Pressemitteilung der Stadt im Wortlaut:
27.10.16 PM Platz der alten Synagoge

Sowie hier die persönliche Antwort von OB Dieter Salomon vom 28.10.2016 auf die oben genannte Anfrage von FL/FF:
Antwort Platz der alten Synagoge 28.10.2016

Postkarte der Synagoge von Freiburg, um 1900 (Foto: Unbekannt - www.alt-freiburg.de)
Postkarte der Synagoge von Freiburg, um 1900 (Foto: Unbekannt – www.alt-freiburg.de)