Alibi-Veranstaltung Perspektivplan

Im Freiburger Stadtentwicklungsausschuss am 8. November 2016 wurde der Perspektivplan Freiburgs gelobt. Leider sieht ein Großteil der Freiburger Einwohner den Perspektivplan weit weniger positiv. Er wurde ganz offensichtlich und nach Meinung vieler Bürger einzig und allein ins Leben gerufen, um Bauflächen zu akquirieren. Die ersten fünf Flächen, die angeblich aus dem Perspektivplan entwickelt wurden und die der Gemeinderat nun abnicken soll, wurden nach Aussage von Bürgern, die an den entsprechenden Gesprächen teilgenommen hatten, in den Sitzungen überhaupt nicht angesprochen. Von diesen fünf Flächen stehen vier bei der Bürgerschaft massiv in der Kritik.

So sollen bei einer bereits beschlossenen Fläche im Stadtteil Stühlinger zig Kleingärten, bei einer zweiten die als Naherholungsfläche sehr beliebten Dreisamauen und bei einer dritten die bereits als natürliche Ausgleichmaßnahme dienende Grünfläche einer Straßenbahn-Wendeschleife für Wohnbebauung geopfert werden. Auf einer Bürgerversammlung im Stadtteil Mooswald, kritisierten knapp dreihundert erboste Einwohner dieses Stadtteils massiv die vorgesehene Abholzung von 10 ha Mooswald  für die vierte Baufläche entlang einer vierspurigen Umgehungsstraße mit der riesigen Straßenkreuzung (Paduaallee/Elsässerstraße) . Einzig die Fläche „Längenloh“ im Stadtteil Zähringen ist, zumindest soweit es die dortigen riesigen Parkplatzflächen betrifft, einigermaßen unstrittig.

Die Freiburger Bürger fragen sich zurecht, was für eine „Perspektive“ das sein soll, die ihnen ihre Kleingärten, Naherholungsgebiete und Wälder nimmt. Viele Bürger haben sich von der Mitarbeit beim Perspektivplan zurückgezogen, weil sie offensichtlich nur als Alibi-Beteiligte dazu dienen sollen, die Bauwünsche der Stadt, eines Großteils des Gemeinderates und der Bauträger zu legitimieren.

Ein Blick in die Beiträge auf dieser Homepage zu den Auftaktveranstaltungen zeigt, wie groß die Erwartungen an den Perspektivplan damals waren und wie groß die Enttäuschung darüber heute ist, dass von dem anfangs Gesagten (z. B. “auch Erhalt von Freiräumen und Grünflächen“ oder „Räume für das Stadtklima freihalten“ oder „bestimmte Quartiere schützen“) so gut wie nichts übriggeblieben ist. Einzig und allein die Suche nach Bebauungsflächen wurde realisiert. Dies war offensichtlich der einzige Zweck des „Perspektivplans“ und nur eine vorgeschobene Alibi-Veranstaltung, unter dem Deckmantel einer sogenannten „Bürgerbeteiligung“. In Wirklichkeit stand das Ergebnis – mal wieder – vorher längst fest: Möglichst viele neue Bauflächen zu finden.

Siehe dazu: https://freiburg-lebenswert.de/zur-auftaktveranstaltung-perspektivplan/

Und: https://freiburg-lebenswert.de/perspektivplan-freiburg/

Und: https://freiburg-lebenswert.de/pressemitteilung-zur-bauflaechendiskussion/

Siehe auch in unserem Programm: https://freiburg-lebenswert.de/unser-programm/stadtentwicklung/

Eine der vielen Aufforderungen während der Perspektivplan-Veranstaltungen, seine Meinung abzugeben. Doch wo sind die Ergebnisse dieser Befragungen geblieben?
Eine der vielen Aufforderungen während der Perspektivplan-Veranstaltungen, seine Meinung abzugeben. Doch wo sind die Ergebnisse dieser Befragungen geblieben?