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Für oder gegen den Erhalt der Natur?

Lesenswert ist der folgende Leserbrief, der am 15. August 2018 in der Badischen Zeitung (BZ) erschienen ist. In ihm bedankt sich die Autorin ausdrücklich für die eindeutige Haltung von FL/FF im Gemeinderat. Deren Stadträte hatten sich als einzige gegen Zerstörung der letzten landwirschaftlichen Flächen im Dietenbach ausgesprochen. Angelika Sesuan, im Beruf als Sozialarbeiterin bei der Stadt angestellt, schreibt in der BZ:

„Ja zu 6000 Wohnungen“: Unter dieser Überschrift betitelte die BZ die gefallene Entscheidung des Gemeinderats für die Bebauung des Dietenbachgeländes, obwohl in acht Jahren vermutlich gar keine neuen Geschosswohnungen mehr benötigt werden.

Denn werden die in der städtischen Statistik doppelten Anmeldungen von Studentinnen und Studenten und die abklingende Anzahl von Geflüchteten herausgerechnet, benötigt Freiburg laut Empirica-Gutachten (Anlage zum TOP 7 zur Vorlage GT15-024 des Ratsinfosystems, Tab. 34, Mai 2015, online nachzulesen) ab 2021 deutlich weniger neue Geschosswohnungen als prognostiziert und ab 2026 gar keine mehr und nur noch 900 Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern.

Hinzu kommt, dass der Wohnbedarf, statt wie der Entscheidung zugrunde gelegt, nicht ansteigt, sondern in Freiburg trotz vieler Wohnungssuchender leicht absinkt – so geschehen von 2011 auf 2017 um ein Quadratmeter auf nur noch 37,2 Quadratmeter, was etwa 2500 Wohnungen á 90 Quadratmeter entspricht.

Ich behaupte nicht, dass wir bis dahin nicht mehr Wohnraum als heute benötigen, zumal der Zuzug von EU-Bürgerinnen und -Bürgern möglicherweise noch zunimmt und keiner weiß, wie sich der Flüchtlingszuzug entwickelt. Die Zunahme scheint mir jedoch, auch schon der Alterspyramide wegen, weit kleiner als man uns suggeriert und kann langfristig sicherlich preiswerter geschehen – durch Ausbau der städtischen Innenentwicklung, indem zum Beispiel Geschosse aufgesetzt (statt zweigeschossige Baumärkte auf der Haid zugelassen) oder vorhandene Parkflächen überbaut werden. Ich bin nicht einverstanden, wenn die Freiburger Klimaziele und unsere Steuergelder hochpreisigen Bauvorhaben geopfert werden, deren Grundstücke zu allem Überfluss noch um drei Meter aufgeschüttet werden müssen, da sonst Überflutung droht.

Wir haben bei vielen unserer Entscheidungen als Menschen die Wahl: ob wir uns für oder gegen die Erhaltung der Natur positionieren. Manchmal scheint es auf den ersten Blick nötig zu sein, diese zu bebauen – im Fall des Dietenbachgeländes scheint mir dieses weder nötig noch sinnvoll und angemessen.

Nicht nur wegen der uns ernährenden landwirtschaftlichen Flächen und wichtigen Habitate für Greif- und andere Vögel, sondern auch für das Wohl der uns nachfolgenden Generationen plädiere ich sehr dafür, diese in Zeiten der Klimaveränderung so wichtige kühlende Schneise nicht zu bebauen!

Auch ohne FL/FF-Wählerin zu sein, danke ich den Stadträten dieser Partei für ihre vier Gegenstimmen.

Angelika Sesuan, Freiburg

Siehe: http://www.badische-zeitung.de/leserbriefe-freiburg/ich-bin-nicht-einverstanden-wenn-klimaziele-und-steuergelder-hochpreisigen-bauvorhaben-geopfert-werd–155775097.html

Dass sich ausgerechnet die Grünen in Freiburg für die Versiegelung, Bebauung und Zerstörung der ökologisch wertvollen landwirtschaftlichen Flächen und für ein „Bauen auf Teufel komm raus“ samt Enteignung der Bauern im Dietenbach einsetze, das stößt mittlerweile auch bei deren treuer Wählerschaft übel auf.

Protest der Eigentümer und Landwirte gegen die Vernichtung der landwirtschaftlichen Flächen im Dietenbach (Foto: W. Deppert)

Einige der betroffenen Landwirte im Dietenbach (Foto: M. Falkner)




Moderne Architektur, die nicht gut tut

„Gebaute Umwelt beeinflusst die Stimmung. Nicht immer zum Besseren, wenn es sich dabei um moderne Architektur handelt. Psychologen können diese Effekte messen und belegen. Architekten interessiert das anscheinend nicht. Der Weg hin zu einer menschenzentrierten Baukunst ist noch weit.“ So ist es in der „Immobilien-Zeitung, der Fachzeitschrift für die Immobilienwirtschaft“, unter der Überschrift „Diese Architektur tut nicht gut“ nachzulesen. Was viele von uns schon lange wissen, wurde mittlerweile in einer Vielzahl von wissenschaftlichen, psychologischen Studien untersucht und nachgewiesen.

Die Ergebnisse der Untersuchen sind eindeutig: „Das Unbehagen beim Betrachten der Fassaden von neuen Wohngebäuden ist deutlich höher als bei Häusern, die vor 100 Jahren gebaut wurden“ schreibt beispielsweise Arnold Wilkins von der Universität Essex. Wilkins erklärt solche Ergebnisse mit der menschlichen Informationsverarbeitung. „Über Jahrzehntausende hinweg hat sich das Gehirn weiterentwickelt, indem es Reize aus der natürlichen Umwelt verarbeitete. Die Muster des Großstadtdschungels sind für das Hirn viel schwieriger zu verdauen, da sie sehr viel repetitiver sind.“

Ideologien spielen neben wirtschaftlichen Zwängen ebenfalls eine Rolle. „Seit dem Beginn der Moderne wird die Ablesbarkeit der inneren Funktion eines Gebäudes an der Außenfassade an vielen Architekturfakultäten hochgehalten“, erklärt Riklef Rambow, der das Fachgebiet Architekturkommunikation am Karlsruher Institut für Technologie leitet undin Berlin das Psyplan Institut für Architektur- und Umweltpsychologie betreibt. Die Architektenzunft hege leider eine gewisse Abneigung gegen „Verhübschungsmaßnahmen“.

Siehe: https://www.immobilien-zeitung.de/147523/architektur-tut-nicht-gut

Monotone, monströse Neubau-Luxuswohnungen in Herdern, die teilweise von russischen Oligarchen als Geldanlage erworben wurden und die meiste Zeit leer stehen.

Monotone Strukturen seien aber oft auch das Ergebnis städtebaulicher Vorgaben. Als Beispiel für eine erstebenswerte Vielfalt in der Architektur, wird von den Experten immer wieder die neue Frankfurter Altstadt genannt. Sie würde das bieten, was die Bürger schön finden, die in den Städten leben müssen – oft im Gegensatz zu Architekten und Stadtplanern.

„Monotonie schafft ein beengendes Gefühl“, sagt auch der Vorstandschef des Iwap (Institut für Wohn- und Architektur-Ppsychologie), Harald Deinsberger. Er hat sich der „menschlichen Qualität“ gebauter Räume verschrieben. Empirisch gut belegt ist die Tatsache, dass hohe, monotone Fassaden Menschen eher stressen als kleinteilige und nicht ganz so hohe. Trotzdem werden auch in diesem Jahrhundert monströse Wohnriegel wie in der Frankfurter Europa-Allee hochgezogen und teuer verkauft. Auf die Frage, wie sich das erklärt, meint Deinsberger im Interview: „Die ästhetische Intention der von Ihnen genannten Gebäude ist sichtlich eine der Repräsentation. Das hat natürlich herzlich wenig mit menschlichen Wohnbedürfnissen zu tun.“

Siehe dazu: https://www.immobilien-zeitung.de/147531/monotonie-schafft-beengendes-gefuehl

Ein Monstrum in Beton für Investoren aus aller Welt: Die Westarkaden

 




Grüne Enteignung statt Erhalt der Ökologie

Maria Viethen, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Freiburger Gemeinderat sagte am 24.7.2018 zum neuen Stadtteil Dietenbach: „Meine Fraktion wird im Übrigen dem Beschlussantrag Ziff. 5 der Drucksache G 18/114 zustimmen, wonach gegen die GrundstückseigentümerInnen, die bis zum 31.12.2018 nicht verbindlich ihre Mitwirkungsbereitschaft erklärt haben, die erforderlichen Enteignungsverfahren einzuleiten sind. Das Grundgesetz der Bundesrepublik enthält eine Eigentumsgarantie. Es bestimmt jedoch in Art. 14 Abs. 2 auch, dass Eigentum verpflichtet. Der Gebrauch des Eigentums, so heißt es dort ausdrücklich, soll zugleich dem Wohl der Allgemeinheit dienen. Und wir sind überzeugt, dass der neue Stadtteil im Dietenbach genau dies tun wird: dem Wohl der Allgemeinheit dienen.“ Weiter führte sie aus: „Das Gebiet, auf dem der neue Stadtteil Dietenbach errichtet werden soll, ist teilweise von hohem ökologischen Wert. Es gibt Waldflächen mit altem Baumbestand als Lebensraum für geschützte Vogel- und Fledermausarten, den naturnahen Gewässerlauf Dietenbach und geschützte Biotope.“

Wenn man diese Aussagen liest, dann ist man einfach nur sprachlos und stellt sich die Frage, mit welchem Recht diese Partei noch die Bezeichnung „Die Grünen“ in ihrem Namen trägt. Zum einen hat man kein Problem damit, GrundstückseigentümerInnen zu enteignen, um dieses ökologisch wertvolle Gelände zu bebauen. Zum anderen wird als Berechtigung für die Enteignungen das Allgemeinwohl aufgeführt. Man bezieht sich dabei auf das Grundgesetz, während bei anderen Fragestellungen der Hinweis auf dieses ins Lächerliche gezogen wurde.

Was ist eigentlich mit den Hauseigentümern, die ihre Wohnungen leer stehen lassen? Die Gebäude dienen entweder als Abschreibungs- und Renditeobjekte oder werden als denkmalgeschützte Gebäude nicht saniert und solange dem Verfall preisgegeben, bis eine Abbruchgenehmigung erteilt wird. Wenn man schon das Wohl der Allgemeinheit als Rechtfertigung für Enteignung heranzieht, dann wären rechtliche Maßnahmen doch wohl eher bei Leerstand angesagt als bei den Landwirten, die uns mit regionalen Lebensmitteln versorgen.

Dieser Beitrag wurde von der Fraktionsgemeinschaft FL/FF für das „Amtsblatt“ der Stadt Freiburg verfasst.




Die unabhängige, nicht-kommerzielle Suchmaschine

metager_suchmaschineHeute möchten wir das sprichwörtliche „Sommerloch“ nutzen und einmal eine Empfehlung abgeben – ganz unabhängig vom Alltagsgeschäft der Freiburger Lokalpolitik. Wir möchten eine Suchmaschine empfehlen, die ähnliche Werte vertritt, wie wir: Unabhängigkeit, Transparenz und Bürgernähe. Es handelt sich um eine Suchmaschine, die sich gegen das Monopol von Google und dessen Daten-Sammelwut zwecks Kommerzialisierung stemmt und die Privatsphäre seiner Nutzer schützt. Gerne möchten wir deshalb empfehlen, diese Suchmaschine bei Internet-Recherchen zu nutzen.

Die deutsche Suchmaschine MetaGer wird betrieben und stetig weiterentwickelt von „SUMA-EV – Verein für freien Wissenszugang“. Dieser gemeinnützig anerkannte Verein, dessen Ziel  unter anderem die Entwicklung und der Betrieb von Suchmaschinen ist, ist Garant für die Unabhängigkeit und den Schutz der Nutzerdaten. MataGer erhält auch keine öffentlichen Fördergelder und ist daher auf Spenden, Sponsoren und Kooperationen angewiesen, was offenbar erstaunlich gut funktioniert. Ziel ist es, freie Suchmaschinen und freier Wissenszugang im Internet eine Chance zu geben. Zum freien Wissenszugang gehört, dass die Daten der Nutzer weder überwacht, noch deren Internet-Adressen und Verbindungsdaten gespeichert werden.

MetaGer wurde 1996, also vor mehr als 20 Jahren, von dem Ingenieur Wolfgang Sander-Beuermann erfunden und gegründet. Er war an der Leibniz Universität Hannover angestellt und später dort auch Dozent. Auch dank der Programmierkunst eines seiner Uni-Mitarbeiter, dem Programmierer Mario Schomburg, kam das Projekt einer unabhängigen Meta-Suchmaschine schnell aus dem Experimentierstadium heraus. Die Uni Hannover hatte durch ihre technische Unterstützung wohl schon immer einen großen Anteil am Erfolg der Suchmaschine. Heute ist MetaGer aus der Uni Hannover ausgegründet und wird von dem gemeinnützig anerkannten Verein SUMA-EV betrieben. Der Name MetaGer bedeutet: Meta für Meta-Suche und Ger für Germany.

Was ist das Besondere an MetaGer und wie funktioniert sie?

Die sogenannte Mata-Suchmaschine fragt viele andere Suchmaschinen über das Internet in Echtzeit ab. Dominikowski erklärt das so: „Das kann man sich so vorstellen, wie man es als normaler Nutzer auch tun würde: Man ruft die einzelnen Suchmaschinen nacheinander auf, speichert dann die Ergebnisse, fasst alles zusammen, eleminiert doppelte Ergebnisse und bringt den Rest nach eigenen Bewertungskriterien in eine neue Reihenfolge. Diese Schritte macht die Meta-Suchmaschine genau so, mit dem Unterschied, dass die Abfragen an die Suchmaschinen parallel erfolgen und die Verarbeitung der Ergebnisse um Größenordnungen schneller geht.“ Der Vorteil ist, dass die anderen abgefragten Suchmaschinen Adresse und Daten des Endnutzers nicht kennen; er bleibt anonym.

MetaGer versteht sich heute „als ein netz- und gesellschaftspolitischer Anstoßgeber und ein Gegengewicht zur zunehmend monopolisierten Suchmaschinenlandschaft. Seit sich der Suchmaschinenmarkt zu einem Quasi-Monopol entwickelt hat, entscheidet der Ranking-Algorithmus des Monopolisten, welche Inhalte des digitalen Weltwissens noch wahrgenommen werden. Die Tendenz zur Einschränkung der Wahrnehmung wird verstärkt durch die mittlerweile fortgeschrittene Personalisierung der Suchergebnisse. Nach den Snowden-Enthüllungen, die massive Internet-Überwachungen durch US-Geheimdienste ins öffentliche Bewusstsein rückten, und dem in Folge stark gestiegenen Bewusstsein für Privatsphäre hat MetaGer mit seiner schon seit Jahren verfolgten Privacy-Policy eine enormen Steigerung der Nutzerzahlen erfahren.“ So beschreiben die Verantwortlichen selbst ihr Selbstverständnis.

Siehe: https://metager.de/

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Wenn Mieter mit wenig Eigenkapital das Haus kaufen

Als Mieter das Haus kaufen – und das noch dazu mit wenig Eigenkapital! Davon träumen so manche Mieter, die schon seit vielen Jahren beispielsweise in einem Altbau leben. Drängend wird das Problem, wenn das Haus nach dem Tod der Eigentümer plötzlich von der Erbengemeinschaft verkauft werden soll. So gerade geschehen in der Guntramstraße 38 im Stadtteil Stühlinger. Möglich wurde der Kauf dann aber doch durch die Unterstützung des „Mietshäusersyndikats“, einer Institution in Freiburg, die sich in Zeiten des Mangels an bezahlbarem Wohnraum, zu einem vorbildlichen, nicht-profitorientierten Akteur auf dem Immobilienmarkt entwickelt hat.

Die Badische Zeitung hat über den Fall Guntramstraße 38 ausführlich berichtet, weshalb wir das hier nicht wiederholen möchten. Dort heißt es am Schluss: „Am Freitag, 27. Juli, war es dann soweit: Notartermin. Die Mieter unterschrieben den Kaufvertrag. Am 15. September werden sie den Kaufpreis überweisen, am selben Tag wird sie die Mitgliederversammlung des Mietshäusersyndikats als 131. Projekt unter dem Dach des Syndikats begrüßen. Das Haus Guntramstraße 38 kann nun nie Spekulationsobjekt werden. Und die Mieter? Sie werden ihre Mieten nun stufenweise auf 7,50 Euro anheben, um die Bank- und günstigen Direktkredite abzubezahlen. Und nach einem turbulenten halben Jahr erstmal Luft holen: „Dass alles so gut läuft, hätten wir niemals gedacht.“

Siehe: http://www.badische-zeitung.de/freiburg/wenn-mieter-ihr-haus-selbst-kaufen–155323326.html

Dieses Modell ist enorm wichtig in einer Stadt wie Freiburg. Freiburg Lebenswert (FL) hatte dies schon früh angeregt, um stadtbildprägende Häuser zu erhalten. Das Mietshäusersyndikat bietet hier eine hervorragende und vorbildliche Möglichkeit, mit der sich Mieter ggf. frühzeitig beschäftigen sollten. Vor einigen Jahren hatte das Mietshäusersyndikat z. B. in der Johann-Sebastian-Bach-Str. in Herdern Vorschläge unterbreitet, die dort stehenden Häuser zu erhalten und zu sanieren. Die Stadtverwaltung unter der damaligen Salomon-Administration hatte das strikt abgelehnt, um sie an Bauträger verkaufen und zum Abriss freigeben zu können. Solche Sünden sollten sich heute nicht wiederholen.

Mehr zum Miethäusersyndikat und deren Projekte in ganz Deutschland (in Freiburg sind des derzeit 17 von insgesamt 130 bundesweit realisierten Projekten und 19 Projektinitiativen), finden Sie hier: https://www.syndikat.org/de/

Oder bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Mietsh%C3%A4user_Syndikat

Beitrag in der BZ zum Projekt Guntramstr. 38 im Stühlinger.




Flächenversiegelung contra Klimaneutralität

Die derzeitige Hitzewelle treibt uns allen den Schweiß auf die Stirn,  lässt Felder, Rasenflächen und Wälder vertrocknen und führt in Deutschland zu massiven Ernteausfällen. Dass Freiburg nicht nur durch seine geographische Lage bei  Hitzewellen regelmäßig zu einer besonders heißen „Wärmeinsel“ wird, haben wir an dieser Stelle schon beschrieben und Klima-Experten zitiert, die das bestätigt haben.

Sie stellten fest, dass die dabei mögliche maximale Lufttemperaturdifferenz zwischen der Stadt und dem kühleren Umland bis zu 10 °C betragen kann. Nicht nur die geografische Lage ist dafür verantwortlich, sondern auch die Versiegelung von Flächen. Denn Straßen, Plätze und Fassaden speichern die Hitze und auch nachts kommt es dann nicht zu einer echten Abkühlung.

Die Auswirkungen der städtischen Wärmeinsel sind vielfältig. In den Sommermonaten erhöht sich die Gefahr des Hitzestress für die Menschen in der Stadt. Bei Hitzeperioden kommt es durch den Einsatz von Kühlsystemen und Klimaanlagen zu einem erhöhten Energieverbrauch mit zusätzlichen Kosten und zu vermehrtem CO2-Ausstoß.

„Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum“ wird als Hauptargument dafür genannt, dass in Freiburg landwirtschaftliche Flächen versiegelt (Dietenbach) und Wälder abgeholzt werden sollen (Mooswald). Auch eine Bebauung der  Dreisamauen, die zur Erholung genutzt werden, wird in Erwägung gezogen. Der „Fünf-Finger-Plan“, der entwickelt wurde, um eine Durchlüftung der Stadt zu gewährleisten, sei „veraltet“ und wird nicht mehr in Überlegungen einbezogen.

In anderen Städten (z.B. Stuttgart, Jena) werden klimaregulierende Frischluftschneisen bei der Stadtplanung berücksichtigt, während diese in Freiburg zugebaut werden. Wenn alle geplanten Bauvorhaben in Freiburg realisiert werden, wird sich die „Wärmeinsel Freiburg“ noch weiter aufheizen und es lässt sich vorhersehen, dass negative Folgen vermehrt eintreten werden. Es ist nur eine Frage der Zeit und des Ausmaßes.

Hier wird wider besseres Wissen gehandelt, mit gravierenden Nachteilen spätestens für die Generation unserer Kinder. Fraglich ist, wie so die vielbeschworene Klimaneutralität Freiburgs erreicht werden soll und ob tatsächlich bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann.

Dieser, hauptsächlich von FL/FF-Geschäftsführer Dr. Wolfgang Deppert verfasste Beitrag der Fraktion FL/FF, wird demnächst im „Amtsblatt“ von Freiburg (Nr. 725) erscheinen.

Siehe auch: https://freiburg-lebenswert.de/rede-zum-klimawandel-in-freiburg/